Berlin (dpa/bb) – Er soll seinem Großvater Schläge und Tritte gegen den Kopf zugefügt haben, so dass der 88-Jährige starb: Nach dem Willen der Berliner Staatsanwaltschaft soll ein inzwischen 25-Jährige deswegen nun dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden.
Seine Großmutter soll der junge Mann ebenfalls versucht haben, zu töten. Die konkreten Gründe dafür sind laut Staatsanwaltschaft auch gut zwei Monate später noch unklar. Die Ermittler vermuten jedoch als Auslöser für die Tat am 8. Februar in Berlin-Marzahn eine schwere psychische Erkrankung des Mannes.
Dauerhafte Unterbringung beabsichtigt
Um ihn dauerhaft in einem Krankenhaus des Maßregelvollzugs unterzubringen, hat die Staatsanwaltschaft beim Berliner Landgericht ein sogenanntes Sicherungsverfahren beantragt, wie ein Sprecher mitteilte. In den Maßregelvollzug kommen Straftäter, wenn ein Gericht sie als psychiatrisch auffällig oder suchtkrank einstuft.
Dem Deutschen wird Totschlag sowie versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass der 25-Jährige nicht schuldfähig sei. Er befindet sich seit seiner Festnahme bereits im Maßregelvollzug und soll dort zum Schutz der Allgemeinheit dauerhaft untergebracht werden.
Nachbarn rufen Hilfe
Polizisten hatten die beiden Schwerverletzten im Februar in ihrer Wohnung in der Lea-Grundig-Straße gefunden, nachdem Nachbarn das falsch geparkte Auto des Paares aufgefallen war.
Polizisten klingelten schließlich an der Wohnungstür des Paares. Weil niemand öffnete, wurde die Tür aufgebrochen. Für den 88-Jährigen kam jede Hilfe zu spät, er starb trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen noch vor Ort. Seine Frau wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.