Mit der Beteiligung beim Warnstreik an den Kliniken zeigt sich Verdi zufrieden.
Mit der Beteiligung beim Warnstreik an den Kliniken zeigt sich Verdi zufrieden. Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Berlin (dpa/bb) – Die Gewerkschaft Verdi zeigt sich angesichts der Streikbeteiligung in Berlin zufrieden. Es habe deshalb sogar eine Teilstilllegung bei der Berliner Stadtreinigung BSR gegeben, teilte die Gewerkschaft mit. Auch bei der zentralen Kundgebung des Warnstreiks an der Charité und den Vivantes-Kliniken habe es eine hohe Beteiligung gegeben. 

Berlinweit werde heute von der BSR kein Müll abgeholt. Die Teilstilllegung betreffe die gesamte Müllabfuhr, die Sperrmüllabholung und alle Recyclinghöfe, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretärin Lisa Baumeister. Sie sei eine Reaktion des Arbeitgebers auf den Streik, da die Arbeit aufgrund der internen Arbeitsorganisation nicht durchgeführt werden kann, wie Baumeister erklärte. Auch Beschäftigte der BSR, die ursprünglich nicht streiken wollten, können nicht arbeiten. Die BSR zahlt ihnen für diese Zeit keinen Lohn. Aus Sicht von Verdi zeigt das Vorgehen, wie stark die Streikbewegung bei der BSR ist. 

1.500 Menschen bei zentraler Kundgebung 

An den Kliniken ist das nicht-ärztliche Personal zum Warnstreik im Rahmen des Tarifstreits im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen aufgerufen. Dort nahmen nach Angaben eines Verdi-Sprechers etwa 1.500 Menschen an einer zentralen Kundgebung teil. 

Außerdem schlossen sich die Beschäftigten der Charité-Tochter CFM dem Warnstreik an. Sie fordern die Bezahlung nach demselben Tarifvertrag wie die Charité-Beschäftigten, dem TVöD. Bei der CFM arbeiten rund 3.500 Menschen in den Bereichen Küche, Reinigung und Betriebstechnik. 

Patientinnen und Patienten insbesondere an der Charité mussten sich auf Einschränkungen einstellen. Planbare, nicht dringende Eingriffe wurden schon im Vorfeld verschoben. «Zeitkritische Tumor-Operationen, Transplantationen, Operationen von Kindern, die Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Schlaganfall, Herzinfarkt, anderen Notfällen sowie alle lebenserhaltenden Maßnahmen werden wir selbstverständlich durchführen», hatte ein Sprecher vorab mitgeteilt. 

Nach Möglichkeit keine Einschränkungen bei Vivantes

Die Vivantes-Kliniken verzeichneten nach Aussage eines Sprechers bis zum Mittag nur geringe Einschränkungen. «Die Stationen sind uneingeschränkt im Dienst», teilte Christoph Lang mit. Stellenweise mussten demnach geplante Operationen und physiotherapeutische Behandlungen verschoben werden. «Wir rechnen damit, dass es morgen ähnlich aussehen wird.» Notfälle werden immer behandelt. 

Verdi fordert unter anderem acht Prozent mehr Geld

Bei den bundesweiten Verhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat. Höhere Zuschläge soll es für besonders belastende Tätigkeiten geben. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. Die nächste Verhandlungsrunde ist vom 14. bis 16. März in Potsdam geplant.