Berlin (dpa) – In einem hochdramatischen Finale haben die Lokalmatadoren Roger Kluge und Theo Reinhardt das 112. Berliner Sechstagerennen gewonnen. Die zweimaligen Berlin-Sieger setzten sich im ausverkauften Velodrom vor 8.000 Zuschauern mit 176 Punkten vor den Niederländern Yoeri Havik/Philip Heijnen (167) und den Italienern Elia Viviani/Michelle Scartezzini (163) durch.
Es war auch ein standesgemäßer Abschied für Reinhardt, der unter Tränen seine Karriere beendete. «So einen Abschied kann man sich nicht kaufen. Wahnsinn», sagte der 34-Jährige nach seiner Ehrenrunde mit Ovationen des Publikums, der Kollegen, Frau Jane und Sohn Pepe. Künftig wird Reinhardt als Trainer für German Cycling arbeiten.
«Ich bin froh, dass wir es nochmal geschafft haben. Diesen Abend wird Theo sicher nicht vergessen», sagte Kluge nach der Zieldurchfahrt. Das Duo Kluge/Reinhardt wurde zusammen zweimaliger Weltmeister und dreimal Europameister im Madison.
Positive Bilanz, aber wohl keine Erweiterung auf drei Tage 2026
Im Sprint der Frauen setzte sich hauchdünn Lea Sophie Friedrich durch. Die achtmalige Weltmeisterin und Olympia-Zweite von Paris wiederholte damit ihren Sieg aus dem Vorjahr und siegte mit 101 Punkten vor Emma Hinze (100) und Pauline Grabosch (alle Cottbus/68). Bei den Männern gelang dem Polen Mateusz Rudyk (95 Punkte) ebenfalls eine Wiederholung seines Vorjahreserfolges. Platz zwei und drei gingen an Maximilian Dörnbach (Cottbus/87) und den Berliner Robert Förstemann (80).
Mit den 8.000 Zuschauern am Samstag und 6.500 Zuschauern am Freitag gelang dem aus wirtschaftlichen Gründen erneut auf zwei Tage verkürzten Sixdays Weekend eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. «Wir sind sehr zufrieden und haben wieder Wachstum, auch bei den Sponsorenerlösen», sagte Sixdays-Chef Valts Miltovics. Der Etat habe in diesem Jahr bei 800.000 Euro gelegen. Eine Ausweitung im Jahr kommenden Jahr auf drei oder mehr Tage hält Miltovics aber für eher unwahrscheinlich.