Sebastian Madsen, Sänger der Indie-Rock-Band Madsen, hält es für wichtig, dass sich Künstlerinnen und Künstler auch zu Politik äußern. (Archivbild)
Sebastian Madsen, Sänger der Indie-Rock-Band Madsen, hält es für wichtig, dass sich Künstlerinnen und Künstler auch zu Politik äußern. (Archivbild) Foto: Thomas Frey/dpa

Potsdam (dpa/bb) – Bands wie Madsen, Sportfreunde Stiller und ZSK wollen mit Konzerten einen Tag vor der Landtagswahl in Potsdam ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie setzen. «Wir glauben eben nicht, dass Politik und Kultur sich ausschließen muss», sagte Sebastian Madsen, Sänger der Indie-Rock-Band Madsen, in einer Videobotschaft bei einer Pressekonferenz.

«Wir glauben sogar, dass es zurzeit wichtig ist, dass sich Künstlerinnen und Künstler eben auch äußern, denn Rechtsextremismus ist längst in der Popkultur und im Mainstream angekommen.» Es sei ihnen vor allem wichtig, junge Leute zu erreichen. «Denn denen gehört irgendwann das Land und wir müssen einfach dafür sorgen, dass Nazis hier keinen Platz haben.»

Zu der Kundgebung am 21. September ab 14.00 Uhr auf dem Luisenplatz rufen die Initiative «Kein Bock auf Nazis» und das Brandenburger Bündnis «Brücken statt Gräben» auf. Ziel der Veranstaltung sei es, allen Leuten Mut zu machen, die sich für die Demokratie engagierten und die Menschenrechte verteidigten, sagte Joshi, Mitveranstalter und Sänger der Berliner Punkrock Band ZSK. «Wir rechnen mit mehreren Tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern.»

Sorgenvoller Blick auf Landtagswahl in Brandenburg

Die Ergebnisse der Landtagswahlen am 1. September in Thüringen und Sachsen bezeichnete der Sänger und Gitarrist als «Katastrophe». Bei den Wahlen lag die AfD jeweils bei über 30 Prozent, in Thüringen wurde sie stärkste Kraft. «Das ist das erste Mal in der Geschichte der Bundesrepublik seit 1945, dass eine rechtsextreme Partei eine Landtagswahl gewonnen hat», sagte Joshi. Auch auf die Wahl in Brandenburg blicke er mit großer Sorge.

Die AfD in Thüringen wird vom dortigen Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextrem eingestuft und beobachtet. Der Verfassungsschutz Brandenburg stuft den AfD-Landesverband als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein. 

In Umfragen zur Landtagswahl am 22. September liegt die AfD bislang vorn: in der jüngsten RBB-Umfrage von Infratest dimap bei 27 Prozent vor der SPD mit 23 Prozent.