Bausenator Christian Gaebler ist skeptisch, ob sich die Zielzahl des Senats von 20 000 neuen Wohnungen in diesem und nächstem Jahr erreichen lässt.
Bausenator Christian Gaebler ist skeptisch, ob sich die Zielzahl des Senats von 20 000 neuen Wohnungen in diesem und nächstem Jahr erreichen lässt. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Berlin (dpa/bb) – Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler rechnet beim Wohnungsbau in Berlin für dieses Jahr statt einer Trendwende mit einem Rückgang. «Die Zielzahl 20.000 werden wir wohl nicht erreichen und vermutlich auch nicht 2025. In diesem Jahr geht es noch einmal runter», sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. «Vielleicht werden es 1.000 Wohnungen weniger als im Jahr davor. Ich hoffe, dass es in dem Bereich bleibt, das ist schwer zu kalkulieren. »

Dann sei die Talsohle aber erreicht. «Wir erwarten, dass es ab 2025 nach oben geht und es 2026 noch einmal eine Steigerung gibt», sagte Gaebler. «Ich hoffe, dass wir die 20.000 noch in dieser Legislaturperiode schaffen, also spätestens 2026. Bei den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften ziehen die Zahlen schon stärker an.» Bei den Privaten sei die Zurückhaltung größer. «Aber dafür könnte nächstes Jahr auch die Dynamik der Entwicklung stärker sein.»

«Ich will den Leuten auch nichts vormachen»

An dem Ziel 20.000 halte der schwarz-rote Senat jedenfalls fest. «Ich lasse mich gerne wieder dafür beschimpfen: Es macht keinen Sinn, davon abzuweichen und zu sagen, das Ziel sind nur noch 10.000 neue Wohnungen, wenn der Bedarf für Berlin einfach deutlich größer ist», erklärte Gaebler. «Ich will den Leuten auch nichts vormachen. Ich glaube, man fährt besser, wenn man sagt, wir werden wahrscheinlich nicht auf die 20.000 kommen und im nächsten Jahr auch noch nicht, aber wir tun alles, damit es möglichst viele Wohnungen werden.» 

Insgesamt bewertet Gaebler die Entwicklung positiv: «Ich finde, dass wir vergangenes Jahr mit den knapp 16.000 und im Jahr davor mit rund 17.300 Wohnungen angesichts der wirtschaftlichen und weltpolitischen Rahmenbedingungen ganz gut lagen», so der SPD-Politiker. Zwar sei man unter dem Ziel geblieben. «Aber es ist in den zwei Jahren 33.300 Mal ein neues Zuhause für die Berlinerinnen und Berliner.»

Gaebler sieht Bewegung bei der Zahl der Baugenehmigungen

Die Zahl der Baugenehmigungen sei noch im ersten Quartal 2024 deutlich zurückgegangen. «Im Mai lagen sie das erste Mal über dem Vorjahresmonat. An einem Monat kann man noch nicht viel festmachen, aber es zeigt, dass etwas in Bewegung ist.»

Einen positiven Trend sieht Gaebler auch mit Blick auf die Sozialwohnungen. «Wir haben vergangenes Jahr 3.400 Anträge bewilligt, was die zweithöchste Zahl seit 2014 war. Die Investitionsbank Berlin prognostiziert für dieses Jahr, dass wir über 5.000 kommen», so der Senator. «Unser Ziel war ja, im Schnitt 5.000 geförderte Wohnungen zu haben. Das wird in diesem Jahr voraussichtlich gelingen.»