Eine Ausgabe des Strafgesetzbuchs und der Strafprozessordnung stehen in einem Gerichtssaal.
Eine Ausgabe des Strafgesetzbuchs und der Strafprozessordnung stehen in einem Gerichtssaal. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Berlin (dpa/bb) – Wegen mutmaßlicher Schwarzarbeit mit Schaden in Millionenhöhe stehen zwei Männer vor dem Berliner Landgericht. Als Geschäftsführer einer Baufirma sollen die 53 und 65 Jahre alten Angeklagten über Jahre hinweg Arbeitnehmer nicht ordnungsgemäß zur Sozialversicherung angemeldet haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass den Sozialversicherungsträgern ein Beitragsschaden von fast 17 Millionen Euro entstanden sei.

Der Verteidiger des 65-Jährigen kündigte zu Prozessbeginn am Freitag eine Aussage zu einem späteren Zeitpunkt an. Für den 53-Jährigen erklärte einer der Anwälte, der Ingenieur werde sich «vorerst durch Schweigen verteidigen». Die Anklage lautet auf Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt.

Dem 53-Jährigen werden 60 mutmaßliche Taten in der Zeit von 2011 bis 2015 zur Last gelegt, in 28 Fällen sollen die Männer laut Anklage gemeinschaftlich gehandelt haben. Sie hätten diverse Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Dabei hätten sie gegenüber der zuständigen Einzugsstelle der Sozialversicherung «die Einreichung vollständiger, monatlicher Beitragsnachweise unterlassen», so die Anklage.

Für den Prozess hat das Gericht bislang 32 weitere Tage bis Ende Oktober terminiert. Die Verhandlung wird am 21. Juni mit der Befragung einer Zeugin fortgesetzt.