Die Wiesen am Hahneberg in Staaken werden von Rindern und Schafen beweidet, im nahen Fort hausen Fledermäuse und obendrein beherbergt das Naturschutzgebiet noch viele andere Tier- und Pflanzenarten. Nun soll hier auch ein ganz besonderer Vogel heimisch werden: der Wiedehopf.
Der Vogel des Jahres 2022 ist vielen aus dem Kinderlied „Die Vogelhochzeit“ ein Begriff. Manche kennen den Wiedehopf wohl auch wegen seiner prägnanten kammartigen Haube auf dem Kopf. Nur die wenigsten dürften ihn jedoch schon mal in freier Natur gesehen haben. Das liegt auch daran, dass er ein zunehmend selten anzutreffender Zeitgenosse ist und in vielen Gebieten gar nicht mehr vorkommt. Gründe sind die intensive landwirtschaftliche Nutzung von Flächen, die die Zahl der Insekten schrumpfen lässt, sowie die Sanierung von alten Gebäuden, die dem Vogel als Unterschlupf dienten.
Von Menschen geschaffene Nistplätze
Berlin kann sich glücklich schätzen: Nach 30 Jahren wurde der Wiedehopf in der Hauptstadt wieder gesichtet. Am Flughafensee in Tegel hat er 2022 sogar erfolgreich gebrütet. Der Nachbarbezirk Spandau will nun die Bedingungen schaffen, damit der auffällige Vogel auch am Hahneberg Nistplätze findet. Das Umwelt- und Naturschutzamt hat gemeinsam mit der Naturschutzstation Hahneberg Nistkästen gebaut und auf den Weideflächen aufgestellt. Normalerweise brütet der Wiedehopf in Baumhöhlen, um vor Nesträubern sicher zu sein. Wenn es keine passenden Bäume gibt, nimmt er aber auch künstlich geschaffene Unterkünfte an.
Die Hoffnung ist, dass sich der Wiedehopf darum auch in Staaken wohlfühlen wird. „Die extensive Weidelandschaft mit Trocken- und Halbtrockenrasen am Hahneberg mit ihrer Insektenvielfalt sind hoffentlich gut genug für einen Sommerwohnsitz dieses ‚bunten Vogels‘“, erklärt dazu Baustadtrat Thorsten Schatz (CDU). Ab April sollte man hierzulande die Augen offenhalten; schon im August zieht es die Tiere dann wieder ins südliche Afrika.
Ausflugsziel Hahneberg
Ob die Spaziergänger den Wiedehopf am Hahneberg tatsächlich zu Gesicht kriegen, lässt sich noch nicht sagen. Ein Ausflug dorthin lohnt sich trotzdem – nicht nur für Spandauer. Eigentlich handelt es sich beim Hahneberg um zwei Erhebungen: den natürlichen „Alten Hahneberg“ und den künstlich geschaffenen neuen.
Auf ersterem liegt das Fort Hahneberg, das man außerhalb der Winterruhe der dort wohnhaften Fledermäuse auch besichtigen kann. Auf dem Neuen Hahneberg steht die von einem Verein betriebene Bruno-H.-Bürgel-Sternwarte. Neben den Spazierwegen, dem vielen Grün und den Tieren also weitere Gründe, dem Areal einen Besuch abzustatten.