Erstmals seit Jahren sind in der zweiten Jahreshälfte 2022 die Immobilienpreise in Berlin gesunken. Inflation und Energiekrise halten viele Interessenten vom Immobilienkauf ab.
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte hat am Montag seinen Immobilienmarktbericht veröffentlicht. Demnach sind die Immobilienpreise in der ersten Hälfte des Jahres 2022 seit vielen Jahren erstmals wieder gesunken. Damit hängt zusammen, dass es viel weniger Kauffälle im vergangenen Jahr gegeben hat. Die Gesamtanzahl der Kauffälle ist um 21 Prozent auf 21.586 im Jahr 2022 zurückgegangen.
Zwei unterschiedliche Jahreshälften
Im langjährigen Vergleich scheinen die Preise auch im Jahr 2022 weiter gestiegen zu sein. Allerdings verliefen die Entwicklungen innerhalb des Jahres unterschiedlich. Während sich in der ersten Jahreshälfte bereits sinkende Umsatzzahlen auf dem Immobilienmarkt abzeichneten, zeigten die Preisentwicklungen scheinbar unbeeindruckt weiterhin nach oben.
Erst ab Mitte des Jahres 2022 begann sich diese Entwicklung umzukehren und der Gutachterausschuss konnte erstmals seit vielen Jahren beobachten, dass das Preisniveau bei bebauten Grundstücken und bei Wohnungs- und Teileigentum rückläufig war. Auch bei den Bodenrichtwertberatungen zum 1. Januar konnte der Gutachterausschuss ein sinkendes Wertniveau beobachten. Insbesondere bei den renditeorientierten Teilmärkten wurde ein rückläufiges Bodenrichtwertniveau beobachtet. Dies führte zu Abschlägen bei Baulandflächen für den Geschosswohnungsbau sowie für Büronutzungen in Gewerbelagen zwischen -10 – 30%. Das Bodenrichtwertniveau für Baulandflächen zur Errichtung von Ein- und Zweifamilienhäusern blieb dagegen noch unverändert gegenüber dem Vorjahreszeitraum.