Rund zehn Jahre ist es her, dass das Handlungskonzept für den Leopoldplatz unter dem Motto „Ein Platz für alle“ vorgestellt wurde. Das sah unter anderem vor, den Platz für alle Nutzergruppen sauberer und lebenswerter zu gestalten. Konflikte sollten minimiert und geschützte Räume für den Drogenkonsum geschaffen werden. Für viele Anwohner und Anrainer fällt das Fazit nach zehn Jahren ernüchternd aus. Auch für die Mitglieder der Bürgerinitiative „#WIRamLEO“.
„Platz verkommt“
„Der Bereich um den Leopoldplatz hat sich in eine Richtung entwickelt, die mit den ursprünglichen Zielen nichts mehr zu tun hat“, sagen sie in einem Aufruf zu einer Demo am 26. Februar, direkt auf dem Leo. „Deshalb haben sich Menschen, die hier wohnen und/oder Gewerbe betreiben, zu #WIRamLEO zusammengeschlossen. Wir sehen mit Besorgnis, wie der Platz in jeder Hinsicht verkommt. Deshalb müssen Strukturen geschaffen werden, um kurz- und langfristig einen Lebensraum zu gestalten, der allen zum Leben Raum gibt“, so ihre Forderung.
Sie setzen sich für mehr Geld für die Gewalt- und Kriminalitätsprävention, geschützte Drogenkonsumräume und sichere Spielplätze (Spritzenfunde sind auf den beiden Spielplätzen am Leopoldplatz keine Seltenheit) ein. Außerdem fordern sie, die Anwohner aktiver in die Gestaltung des Platzes einzubeziehen.„Wir sind gern bereit, mit besten Kräften das unsrige zu tun, um dem Leo eine gute Zukunft zu ermöglichen. Wir sehen aber die Grenzen der individuellen Hilfe. Deshalb muss grundsätzlich, mit langem Atem (Bezirk) und finanziell gesichert (Senat) ein Konzept umgesetzt werden, das wirklich allen nützt.“
Hinter #WIRamLEO stehen Anwohner und Gewerbetreibende aus den Kiezen rund um den Leopoldplatz. Die Demo startet um 15 Uhr direkt am U-Bahnhof Leopoldplatz.
Text: red/kr