Eine Männerhand hält ein Bündel 50-Euro-Scheine, während eine Frauenhand nur wenige 50-Euro-Scheine hält.
In Berlin beträgt die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen im Schnitt 10 Prozent. Foto: Annette Riedl/dpa/Archivbild

Im Jahr 2022 haben Frauen in Berlin und Brandenburg durchschnittlich sechs bis zehn Prozent niedrigere Stundenlöhne erhalten als Männer. Die Lohnlücke ist damit deutlich kleiner als im Bundesdurchschnitt.

Bundesweit verdienen Frauen 18 Prozent weniger als Männer, wie das Amt für Statistik heute mitteilte. Selbst bei gleicher formaler Qualifikation und ansonsten gleichen Merkmalen beträgt der Lohnunterschied immer noch bis zu sechs Prozent, woraus sich ein klarer Hinweis auf versteckte Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt ableiten lässt.

In Berlin und Brandenburg ist die Lage etwas weniger schlecht, doch Lohngerechtigkeit sieht immer noch anders aus. In Berlin verdienten Frauen im Jahr 2022 durchschnittlich 22,54 Euro brutto pro Stunde, Männer im Schnitt 25,02 Euro. Dadurch ergebe sich eine Lohnlücke, der sogenannte Gender Pay Gap, von rund 10 Prozent.

Geringe Lohnlücke in Brandenburg

In Brandenburg fiel die Lohnlücke geringer aus. Frauen erhielten mit einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 18,58 Euro rund sechs Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen (19,71 Euro).

Die größten Verdienstunterschiede wurden in der Altersgruppe der 45- bis 49-jährigen Beschäftigen ermittelt: Frauen in Berlin erhielten 17 Prozent weniger als Männer, Frauen in Brandenburg 15 Prozent weniger.

Mehr Lohngerechtigkeit

Laut dem Statistischen Bundesamt verringerte sich der geschlechterspezifische Verdienstunterschied über die Jahre. Im Jahr 2006 hatte er noch 23 Prozent betragen. Knapp zwei Drittel der erkannten Lohnlücke erklärt das Statistikamt mit höheren Teilzeitquoten und geringeren Gehältern in einigen frauentypischen Berufen.

Es bleibt eine bereinigte Lücke (bereinigter Gender Pay Gap) von rund 7 Prozent des Brutto-Stundenlohns ohne eindeutige Erklärung. Ein Vergleich der Verdienstlücke zum Vorjahr ist nach Angaben des Statistikamtes wegen einer neuen Methodik zur Erhebung und einer veränderten Datenquelle nur eingeschränkt möglich.

Text: dpa/bb/red