Nicht nur in den Sommermonaten verlagert sich das Leben im Neuköllner Schillerkiez nach draußen. Symbolbild: IMAGO/Seeliger
Nicht nur in den Sommermonaten verlagert sich das Leben im Neuköllner Schillerkiez nach draußen. Symbolbild: IMAGO/Seeliger

Die nächtliche Lärmbelastung für Anwohner überschreitet im Schillerkiez regelmäßig das erlaubte Maß. Das geht aus einem Gutachten hervor. Am 1. Dezember wird es vorgestellt.

Gerade in den Sommermonaten verlagert sich das Leben im Schillerkiez nach draußen. „Die Nähe zum Tempelhofer Feld, das reiche gastronomische Angebot und auch städtebauliche Besonderheiten sind dafür verantwortlich“, so das Bezirksamt Neukölln. Das geht mit Lärm einher, den die Verwaltung nun erstmals systematisch untersucht hat.

Sowohl die Mess- als auch die Berechnungsergebnisse zeigen eindeutig, dass sowohl die
Richtwerte als auch die zulässigen Spitzenpegel gemäß der technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm für die Nachtzeit durch den verhaltensbedingten Lärm im
Schillerkiez bei vielen Anwohnenden signifikant überschritten werden, heißt es in dem Gutachten, dass vorab veröffentlicht wurde.

„Beschwerden sind berechtigt“

Und weiter: „Die Beschwerden seitens der Anwohnenden sind nachvollziehbar und erscheinen aus fachlicher Sicht berechtigt. Ein dauerhafter Betrieb von Schankvorgärten sowie Publikum auf den Freiflächen zur Nachtzeit ist nicht mit dem Ruhebedürfnis der betroffenen Anwohnenden in Einklang zu bringen.

Die Experten kommen zu einem eindeutigen Ergebnis: „Eine dauerhafte Befriedung der Situation erfordert, den Betrieb der Schankvorgärten zur Nachtzeit einzustellen und die Freiflächen zu räumen.“

Wie damit umgehen?

„Die Ergebnisse des Gutachtens sind nicht leicht zu bewerten“, so das Bezirksamt. Ein erster Versuch wird bei einer öffentlichen Veranstaltung unternommen. Ziel der Videokonferenz sei es, die Aussagen des Gutachtens zu erläutern und einen möglichen Umgang damit zu diskutieren.  Der Beginn ist um 18 Uhr. 

In einem zweiten Schritt möchte das Bezirksamt einen Austausch mit Anwohnern
und Gewerbetreibenden beginnen. 

Wer an der Videokonferenz teilnehmen möchte, wird gebeten, sich vorab per E-Mail anzumelden:

schillerpromenade@planergemeinschaft.de

www.schillerpromenade.berlin/schall

Text: red/nm