Das „Netzwerk der Wärme“ soll Menschen in Energiekrise helfen. Im Roten Rathaus unterzeichnete heute eine Reihe namhafter Berliner Persönlichkeiten und Institutionen die gemeinsame Vereinbarung.
In der kalten Jahreszeit sollen für Menschen in Berlin angesichts der Energiekrise zusätzliche Räume zum Aufwärmen, für Begegnung und Austausch offenstehen. Dazu startete heute das „Netzwerk der Wärme“.
An der Initiative beteiligen sich öffentliche Einrichtungen wie Bibliotheken oder Stadtteilzentren, aber zum Beispiel auch Clubs, Kirchengemeinden, Sozialeinrichtungen und interkulturelle Treffpunkte. Unternehmen wollen das Vorhaben ebenfalls unterstützen.
Beratung und Wärme
Gemeinsame Basis ist eine Charta, die mehr als 20 Persönlichkeiten aus Politik, Religion, Sozialwesen, Wirtschaft, Handwerk und Kultur im Roten Rathaus unterzeichneten. Die Beteiligten bringen sich mit Räumlichkeiten als Anlaufstelle ein für Menschen, die sich in der Energiekrise mit hohen Preisen überfordert oder allein fühlen oder eine kalte Wohnung haben.
Dort gibt es – so die Idee – nicht nur Möglichkeiten zum Verschnaufen und zum Austausch oder ein warmes Getränk, sondern auch Beratungsangebote und menschliche Wärme.
Soziales Band der Solidarität
„Wir erleben gerade eine Zeit mit Krisen und vielen Herausforderungen“, erklärte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). „Diese Zeit lässt uns sehr deutlich spüren, dass wir als Gesellschaft zusammenhalten und Solidarität stärken müssen. Und genau darum geht es bei dem Netzwerk der Wärme. Wir zeigen, dass Berlin zusammenhält.“
Ein wirklich beeindruckender Termin heute früh im Roten Rathaus: Namhafte Persönlichkeiten der Berliner Stadtgesellschaft haben die Charta zum #NetzwerkderWärme unterzeichnet. Motto: Gemeinsam geht es besser!
Alles Statements hier: https://t.co/NZClxSPWeb pic.twitter.com/aibDpBPfla— Senatsverwaltung Integration, Arbeit und Soziales (@SenIAS_Berlin) November 4, 2022
Initiiert hatte das Projekt, das nun nach und nach wachsen soll, Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke). „Unser Netzwerk der Wärme knüpft ein soziales Band der Solidarität und des Miteinanders in unserer Stadt“, erklärte sie. „Alle demokratischen Kräfte sind willkommen, jede und jeder kann im Sinne der Charta der Wärme mitmachen.“
Teil des Entlastungspakets
Gemeinschaftliches tue gerade in diese Zeiten Not, meinte der Bischof der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein. „Es kann und darf nicht sein, dass in diesem Land und in unserer Stadt Menschen zwischen Hungern oder Heizen entscheiden müssen.“
Das „Netzwerk der Wärme“ gehört zum 1,6 Milliarden Euro umfassenden Berliner Entlastungspaket, um Menschen, Institutionen und Unternehmen angesichts steigender Energie- und Lebenshaltungskosten gut durch den Winter zu bringen. Der Senat fördert das Projekt mit elf Millionen Euro.
Text: dpa/bb/red/su