Es könnte ein revolutionärer Schritt in der Herz-Medizin sein: eine künstliche Intelligenz, die Komplikationen nach einer Operation am Herzen vorhersagt. Nun hat sich auch in Berlin ein Klinikum dafür entschieden, bei dem Projekt mitzumachen.
Das Herzzentrum Berlin wird für das einzigartige Pilotprojekt Kunde der Roboterfirma x-cardiac. Ab sofort wird bei Operationen die Software „x-c-bleeding“ eingesetzt. Das berichtet unter anderem „Focus.de“.
KI soll Komplikationen nach der OP erkennen
Sie soll warnen, wenn es zum Beispiel nach dem Eingriff zu Nachblutungen oder dem Versagen von anderen Organen, meist akutes Nierenversagen, kommt. Je früher sie erkannt werden, desto größer ist die Aussicht auf erfolgreiche Behandlung.
Die Software kann schon anhand minimal abweichender Werte feststellen, ob eine Gefahrenlage besteht. Ärzten und Intensivpflegenden könnte die Arbeit damit deutlich leichter gemacht werden, hoffen die Verantwortlichen am Herzzentrum Berlin. Und auch die Patienten bekommen voraussichtlich ein sicheres Gefühl, wenn sie eine Herz-Operation über sich ergehen lassen müssen und darauf zählen können, dass Komplikationen währenddessen rechtzeitig behandelt werden können.
Die künstliche Intelligenz arbeitet unter unter Verwendung der gespeicherten und anonymisierten Daten von knapp 50.000 Patienten und Patientinnen am Deutschen Herzzentrum Berlin entwickelt wurde.
„x-cardiac“-Geschäftsführer Oliver Höppner erklärte gegenüber „Focus.de“: „Mit diesem wichtigen Schritt ist unser erstes Medizinprodukt im klinischen Alltag angekommen, weitere Pilotkunden sind bereits in der Pipeline.“
Künstliche Intelligenz in der Medizin auch in anderen Bundesländern
Schon seit mehreren Jahren wird auch in anderen Bundesländern verstärkt daran geforscht, wie man Operationen am Herzen mit künstlicher Intelligenz verbessern kann. In München wurde im Frühling dieses Jahres das Leuchtturmprojekt „Digitaler Herz-OP“ an der Technischen Universität München der Öffentlichkeit präsentiert. Ärztinnen und Ärzte sowie Ingenieurinnen und Ingenieure des Deutschen Herzzentrums München arbeiten daran, medizinischen Fortschritt mit Digitalisierung und künstlichen Intelligenzen zu verstärken.
Ministerpräsident Söder sagte laut einer Mitteilung der Technischen Universität München bei der Vorstellung des Projekts: „Noch immer sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit die häufigste Todesursache. Mit unseren Investitionen stärken wir die Vorsorge deutlich und helfen Leben zu retten und zu verlängern. Beeindruckende junge Wissenschaftler verbinden Digitalisierung und KI mit der Medizin der Zukunft: eine Symbiose von Herz und Verstand.“
Text: Red.