Die neuen Muva-Busse sind ab heute im Osten Berlins unterwegs. Foto: Sascha Uhlig
Die neuen Muva-Busse sind ab heute im Osten Berlins unterwegs. Foto: Sascha Uhlig

Gerade einmal zwei Monate ist es her, dass der Betrieb des BerlKönigs in Berlin eingestellt wurde. Doch nun präsentiert die BVG mit Muva einen neuen Rufbus-Dienst für die Hauptstadt. Wie die aussehen und was sie können, verrieten die Berliner Verkehrsbetriebe heute in Lichtenberg.

Als Mitte Juli nach vier Jahren Feldversuch das finale Aus für das Berliner Sammeltaxi BerlKönig kam und die Rufbusse das letzte Mal Fahrgäste in der Hauptstadt einsammelten, hofften bereits viele auf einen Nachfolger.

Über 1,8 Millionen Fahrgäste nutzten die Kleinbusse, deren Ziel es war, den Stadtverkehr von Berlin zu entlasten. Die begleitende Forschung der BVG kam zu der Erkenntnis, dass mehr als die Hälfte der BerlKönig-Fahrten Autofahrten ersetzten.

Die BVG-Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp vor den neuen Muva-Bussen. Foto: Sascha Uhlig
Die BVG-Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp vor den neuen Muva-Bussen. Foto: Sascha Uhlig

Muva folgt auf BerlKönig

Unter dem Namen Muva bringt die BVG ab heute einen Nachfolger zum BerlKönig auf die Straßen von Berlin. Der inklusive Rufbus-Service soll den Berliner Osten besser an den Rest der Stadt anbinden. Die Muva-Busse helfen laut der BVG zum einen Menschen bei defekten Aufzügen barrierefrei ans Ziel zukommen, zum anderen bieten sie zwischen den Linien S3 und S5 einen besseren Anschluss an den bestehenden ÖPNV. Für Kritik sorgte jedoch bereits zuvor, dass der Muva-Rufbus mit vorerst 20 und somit vergleichsweise wenigen Fahrzeugen loslegt.

Zum Betriebsstart luden die BVG-Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp sowie Staatssekretärin Dr. Meike Niedbal zum BVG-Betriebshof in Lichtenberg. Dort gab es nicht nur eine erstmalige Gelegenheit in einem der neuen Muva-Rufbusse mitzufahren, sondern auch die feierliche Übergabe der Betriebsgenehmigung.

Ein Blick ins Innere des neuen Muva-Busses. Foto: Sascha Uhlig
Ein Blick ins Innere des neuen Muva-Busses. Foto: Sascha Uhlig

Im Osten was Neues

Zunächst bedienen die Muva-Busse allerdings einen verhältnismäßig kleinen Teil von Berlin, genauer gesagt vor allem den Osten der Stadt. Im Süden Lichtenbergs, großen Teilen von Marzahn-Hellersdorf sowie kleineren Abschnitten von Friedrichshain-Kreuzberg und Treptow-Köpenick wollen BVG und Via die „Mobilität auf ein völlig neues Level heben.“

Gelingen soll dies mit einem On-Demand-Angebot (also auf Abruf) innerhalb eines rund 62 Quadratkilometern großen Einsatzgebiets. Zum Start des Muva-Betriebs sind insgesamt 20 Fahrzeuge im Einsatz. Diese unterscheiden sich in zwei Fahrzeuggrößen, in beiden Fällen bieten sie Platz für bis zu sieben Fahrgäste.

Rund um die Uhr verfügbar

Gebucht werden können die Muva-Busse per Handy-App oder telefonisch. Wie die BVG mitteilt, sollen die Buchungs- und Bezahloptionen im Zuge des laufenden Betriebs in den kommenden Wochen und Monaten erweitert und verbessert werden.

Zudem stehen die flexiblen Fahrten mit den Muva-Bussen, anders als so manche U-Bahn unter der Woche, rund um die Uhr zur Verfügung. Mehr Infos rund um die neuen Muva-Busse lassen sich hier finden.

VBB-Ticket immer nötig

Bezüglich der Kosten einer Fahrt mit dem Muva-Bus sind unterschiedliche Nutzungsmodelle zu beachten. Das heißt, wer eine einfache „flexible Fahrt“ (als Ergänzung des klassischen Linienverkehrs im Servicebereich) bucht, muss zusätzlich zu einem gültigen VBB-Ticket noch draufzahlen: 1,50 Euro für die erste Person, wenn es zum nächsten Bahnhof geht, oder 1,50 Euro je Kilometer, wenn es direkt zur gewünschten Adresse im Muva-Servicegebiet gehen soll.

Die Muva-Busse der BVG in der größeren Version. Foto: Sascha Uhlig
Die Muva-Busse der BVG in der größeren Version. Foto: Sascha Uhlig

Seitens der BVG heißt es weiterhin, dass die Muva-Busse „als Mobilitätsgarantie […] bei fehlendem oder defektem Aufzug zur Verfügung“ stehen, sofern „eine alternative barrierefreie Route mit Bus und Bahn wesentlich länger dauern würde.“ Laut den Verkehrsbetrieben wird dieser Service zunächst entlang der U8, Teilen der U5 und an den S-Bahnhöfen Marienfelde und Attilastraße erprobt. Auch hier ist ein gültiges VBB-Ticket nötig.

Es kann jedoch auch sein, dass der Bus nichtmal direkt vor der eigenen Haustür, sondern lediglich an einem der 4.000 vordefinierten Haltepunkte hält. Angesichts des bislang überschaubaren Servicebereichs sollten die letzten Meter zu Fuß jedoch überschaubar ausfallen.

Text: red/dpa/su