Er gehörte bisher zu den beliebtesten und führenden Schuhhändlern in Deutschland – jetzt meldet „Görtz“ Insolvenz an. Dabei lief es doch scheinbar gerade so gut.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) kürte sogar eine Görtz-Filiale Düsseldorf zu einem der „Stores of the Year 2022“. Nun ist alles vorbei.
Krise in Deutschland sei Grund für das Aus
Wie so vielen anderen Händlern, Ketten und Einzelgeschäften hat die Krise dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Steigende Energiekosten, verursacht durch den Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation sowie noch immer die Folgen der Corona-Pandemie haben den Schuhhändler offenbar zu viel gekostet.
„Mit Kriegsbeginn hat der Kunde entschieden: Ich will jetzt nicht mehr einkaufen“, sagte Görtz-Chef Frank Revermann im August dem Branchenblatt „Textilwirtschaft“. „Das haben wir sofort gespürt – auch im Netz. Stationär sind die Frequenzen in allen Läden deutlich eingebrochen.“
1800 Mitarbeiter und 160 Fillialen betroffen
Diesen Dienstag reichte die Geschäftsführung der Muttergesellschaft Ludwig Görtz GmbH nun Anträge auf Insolvenz in Eigenverwaltung ein. Von der Pleite sind deutschlandweit 1800 Mitarbeiter und 160 Fillialen betroffen. Zuletzt sorgte das Ende der Modekette „Orsay“ für Aufsehen.
Laut des „Görtz“-Unternehmens sind die Löhne und Gehälter der Beschäftigten für September, Oktober und November durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert, „ab Dezember 2022 wird Görtz die Löhne und Gehälter aber wieder aus eigenen Mitteln zahlen.“
Text: Sophia Völkel