Kurz vor dem Tag des offenen Denkmals am 10. und 11. September 2022 bringt das Landesdenkmalamt Berlin zwei neue Denkmal-Filme heraus: „Der Unvollendete – Die Geschichte des Alexanderplatzes“ und „Fest verankert – Berlins historische Bootshäuser“.
„Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte – und ein Film hat viele 1.000 Bilder“, sagte Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut. „Wir machen Denkmal-Filme, weil sie viele Möglichkeiten eröffnen, die Bedeutung von Bau- und Gartendenkmalen zu vermitteln“.
Neben opulenten Innenaufnahmen zum Beispiel von den prächtigen Bootshäusern, zu denen sonst nur Mitglieder Zutritt haben, bieten die Filme Interviews mit Zeitzeugen und Fachleuten. Auf dem Alexanderplatz etwa erklärt der Archäologe Torsten Dressler, was alles unter dem heutigen Alexanderplatz liegt und Erich John, der Schöpfer der Weltzeituhr, erinnert sich an die geradezu gefährlichen Bedingungen, unter denen er seinen Entwurf durchsetzte.
Beim Tag des offenen Denkmals kann das Bootshaus des Akademischen Rudervereins zu Berlin besichtigt werden.
„Fest verankert – Berlins historische Bootshäuser“
Historische Bootshäuser nehmen einen wichtigen Stellenwert in der Wasserstadt Berlin ein. Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut nimmt Interessierte mit zu einigen der geschichtsträchtigsten Bootshäuser an Spree, Havel und Dahme. Sie etablierten einen neuen Bautypus in der Kaiserzeit und sind Schmuckstücke und Funktionsbauten zugleich, die den repräsentativen Club-Alltag mit dem sportlichen Wettkampfaspekt verbinden – bis heute.
Begonnen an Berlins ältester noch genutzten Sportstätte und Austragungsort der Olympischen Spiele 1936, der Regattastrecke in Grünau, geht es weiter zum Wassersportzentrum am Wannsee. Dort bekommen Zuschauer Einblicke in das 1906 zur Nachwuchsförderung errichtete Haus des Schülerruder-Verbands am Kleinen Wannsee, sowie dem traditionsreichen Seglerhaus am Großen Wannsee. Eine moderne Interpretation der Baugattung findet sich zu guter Letzt in Peter Behrens Bootshaus Elektra in Oberschöneweide an der Spree.
„Der Unvollendete – Die Geschichte des Alexanderplatzes“
Vom Viehmarkt zum urbanen Stadtplatz: Der Alexanderplatz in Berlin-Mitte. Rund um den sich ständig im Wandel befindlichen Platz gibt es viele Denkmale, die den Passanten die wechselvolle Geschichte dieses Ortes bei genauem Hinblicken näherbringen.
In diesem Film werden sie gezeigt und erklärt: Die Königskolonnaden von 1780, die sich seit 1909 im Kleistpark in Schöneberg befinden, die Behrensbauten von 1931, und die vielen Denkmale der DDR-Zeit, die für die Umgestaltung des Platzes in den 1960er-Jahren stehen. Zum wohl bekanntesten Denkmal auf dem Alexanderplatz, der Weltzeituhr, verrät Designer Erich John in einem Interview spannende Details, was den Entwurf die Errichtung angeht.
Ab sofort abrufbar auf dem YouTube-Kanal des Landesdenkmalamtes Berlin.
Text: red