Das Berliner Hunderegister ist reine Abocke, finden viele Hundehalter. Bild: Martin Gruber
Das Berliner Hunderegister ist reine Abocke, finden viele Hundehalter. Bild: Martin Gruber

Die Übergangsfrist, seinen Hund im Berliner Hunderegister anzumelden, ist abgelaufen. Seit dem 1. Juli 2022 müssen alle Berliner Hunde, die vor dem 1. Januar 2022 in der Hauptstadt gehalten wurden, gemeldet sein. Der Frust bei Hundehaltern darüber ist hoch.

„Nur Abzocke“, ärgert sich Xenia D., die morgens am 2. Juli 2022, also einen Tag nach Ablauf der Meldefrist im Berliner Hunderegister, mit ihrem Hund spazieren geht. Mischlingshündn Ronja gönnt sich hechelnd eine Pause im Schatten, während wir mit Xenia D. ins Gespräch kommen. Der zwölfjährigen Hundedame ist es ziemlich egal, wo ihr Frauchen sie meldet und wo nicht. Ihr ist es einfach nur zu warm und eine Wasserstelle, wo sie ihre heißen alten Pfötchen kühlen kann, findet sich in Friedrichshain am Ringcenter nicht wirklich.

10.000 Euro Geldbuße

„Ich zahle 120 Euro im Jahr Hundesteuer, mein Hund ist gechipt, ich habe eine Haftpflichtversicherung für mein Tier, weil das Pflicht ist und ihn beim Tasso e.V. registriert“, sagt Xenia D. Das müsse einfach reichen. „Warum soll ich jetzt noch einmal zahlen?“ Die Anmeldung kostet online 17,50 Euro und per Post oder telefonisch 26,50 Euro. Wer seinen Hund nicht anmeldet, begeht eine Ordnungswidrigkeit und riskiert eine Geldbuße von bis zu 10.000 Euro. Kontrolliert wird das von den Ordnungsämtern.

Nur wenige Anmeldungen

Der Ärger über das neue Hunderegister scheint nicht nur bei Xenia D. groß zu sein. Zuletzt war die Zahl der Anmeldungen gering. Rund 21.000 Hunde waren bis Ende Mai gemeldet worden, in Berlin gibt es laut Steuerdaten aber sechsmal so viele Vierbeiner.

Das Berliner Hunderegister wird auch unter Politikern kontrovers diskutiert. Die FDP etwa will das Register wieder abschaffen.

Text: red