Bei der Marzahn Pride haben Hunderte Menschen gegen den Krieg in der Ukraine und für mehr Toleranz demonstriert. Es gab Zwischenfälle.
In Berlin reicht es auch im Jahr 2022 noch, als Mann Kleid und Absatzschuhe zu tragen, um von Fremden homofeindlich beleidigt und angespuckt zu werden. So geschah es am Samstag auf der Marzahn Pride, berichtet der rbb.
Jason Goldman, einer der Organisatoren der Parade, wollte sich die Pöbeleien einer Gruppe am Rande des Demonstrationszuges nicht gefallen lassen. Der gebürtige Kasache ging auf sie zu und konfrontierte die Männer. „Einer von ihnen versuchte daraufhin, mich anzuspucken, aber verfehlte mich”, sagte er gegenüber dem rbb. Der Vorfall habe gezeigt, warum es Veranstaltungen wie die Marzahn Pride brauche.
Russischsprachige queere Community
Die Parade fand zum dritten Mal statt. Die von dem Verein Quarteera organisierte Demonstration richtet sich an die russischsprachige queere Community und will deren Sichtbarkeit fördern. In Marzahn-Hellersdorf wohnen rund 30.000 russischsprachige Menschen.
„Zudem gibt es in Marzahn kaum queere Strukturen wie in Bezirken wie Schöneberg oder Mitte“, sagt Svetlana Shaytanova, Sprecherin der Marzahn Pride. „Deshalb ist es wichtig, dass wir gerade hier Sichtbarkeit zeigen.“ Zudem diene die Pride auch dazu, den Rechtspopulisten in dem Bezirk die Stirn zu bieten.
Die laut Veranstalter rund 800 Demo-Teilnehmer trugen an diesem heißen Sommertag nicht nur Regenbogenflaggen. Auch die ukrainische Flagge war immer wieder zu sehen.
Text: red/nm