Tegel feiert in diesem Jahr seinen 700. Geburtstag. Eine neue Broschüre des Tourismusvereins erzählt die bewegte Geschichte des Ortsteils.
Die vom Tourismusverein Reinickendorf Broschüre herausgebrachte „700 Jahre Tegel“ veranschaulicht in acht Kapiteln mit zahlreichen historischen und aktuellen Bildern auf 52 Seiten die Vergangenheit Tegels. Die Broschüre ist in der Tourist-Info, in der Humboldt-Bibliothek und im Rathaus Reinickendorf kostenlos erhältlich. Online gibt es sie unter www.700jahretegel.de.
Vor 700 Jahren begann alles mit einer Handvoll Menschen, die sich in ungefähr zehn Bauernhöfen ansiedelten. Doch immer mehr Menschen wurden in Tegel sesshaft und der Ort wurde beliebt. Nicht nur bei den Humboldt-Brüdern, die im Schinkel-Schloss aufwuchsen, auch Goethe, Gottfried Keller und Theodor Fontane zog es in den Norden Berlins.
Flucht auf die Inseln
Immer wieder kam es zu Kriegen. Im Dreißigjährigen Krieg flüchteten die Menschen zeitweilig sogar auf die Inseln im Tegeler See. Im Krieg gegen Napoleon zahlte die Bevölkerung Unterhalt an die französischen Truppen. Die Weltkriege folgten – mit Rüstungsindustrie und Zwangsarbeiten, politischer Verfolgung, Widerstand, Zerstörung und Tod.
„Der Ort hat aber auch viel Schönes erlebt“, heißt es aus dem Bezirksamt. „Als beliebtes Ausflugsziel zog es vor allem in den Sommermonaten des 19. und 20. Jahrhunderts Tausende hierher, die in den Restaurants, Tanzcafés oder Badeanstalten ihr Leben genossen.“
Aufregende Geschichte
All das ist in der Broschüre nachzulesen. Dieser Tage wurde sie der Öffentlichkeit vorgestellt. Dazu erklärte Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen (SPD): „Sieben Jahrhunderte sind einer sehr lange Zeit, wenn man ein Menschenleben damit vergleicht. Tegel hat in dieser Zeit viel erlebt. Ich freue mich, dass der Tourismusverein uns einen fundierten Einblick in die aufregende Geschichte Tegels verschafft.“
Text: red/nm