Das Riesen-Ei soll an die Rohrdommel und andere Vögel erinnern.Bild: Sara Klinke
Das Riesen-Ei soll an die Rohrdommel und andere Vögel erinnern. Bild: Sara Klinke

Was steckt eigentlich hinter dem Riesen-Ei am Rohrdommelweg in Britz? Eine Hinweistafel zu dieser Konstruktion gibt es nicht. Wir haben beim Bezirksamt Neukölln Antworten gesucht.

Direkt am Rohrdommelweg, neben dem Freibad Britz, steht ein riesengroßes Ei. Inklusive eines überdimensionalen Vogelnestes. Es steht da ziemlich allein auf weiter Flur. Kaum jemand weiß, was das soll.

Keine Hinweistafel, keine Infos

Zwei Anwohner habe ich gefragt. Die haben nur mit den Schultern gezuckt und erzählt, dass das Ei da schon seit ein paar Jahren steht und das Grünflächenamt das Nest drumherum mit Schnittgut auffüllt.

Eine Beschreibung in Form einer Hinweistafel gibt es aber nicht. Wir haben beim Bezirksamt Neukölln nachgehakt, was es mit diesem Ei denn nun auf sich hat und folgende Antwort bekommen:

„Das Ei nimmt Bezug auf die in der näheren Umgebung befindlichen Straßennamen. Es ist im Zuge einer Neugestaltung der Grünanlage im Jahre 2018 mit bezirklichen Mitteln errichtet worden.“ Aha, es soll also an die bedrohte Rohrdommel und andere Vogelarten erinnern, die hier den Straßen ihren Namen gegeben haben.

Die runde Benjeshecke wird regelmäßig mit anfallendem Schnittgut aufgefüllt. Die umgrenzende Wiesenfläche soll noch zu einer insektenfreundlichen Wildblumenwiese umgewandelt werden.

Abwechslung im Alltag?

Und warum gibt es keine Hinweistafel? Die Antwort des Bezirksamtes auf diese Frage: „Für die direkten Anwohner sollte der Bezug zu den Straßennahmen der Umgebung recht klar sein.“ (Anmerkung der Redaktion: Haben wir gecheckt. Ist nicht so klar.)

Abwechslung im Alltag. Und weiter: „Wenn das Ei bei einigen anderen Entdeckerinnen und Entdeckern Neugier weckt und gar für Irritation oder Verwunderung sorgt, ist das doch eine schöne Abwechslung im Alltag und für sich genommen viel wert.“ Eine schöne Abwechslung im Alltag ist das also, wenn man vorher so doof ist wie hinterher? Ich weiß ja nicht…

Ist das Kunst?

Übrigens besteht das Ei aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Das ist sehr wartungsarm und bedarf keiner weiteren Pflege, so das Bezirksamt. Die Einschätzung, ob dieses Ei nun Kunst ist oder als Kunst gilt, soll ganz bei Ihnen liegen, liebe Leserinnen und Leser.

Ein Künstler, der es entworfen, gestaltet oder errichtet hat, lässt sich jedenfalls nicht benennen. Aber vielleicht ist auch das diese schöne Abwechslung im Alltag, dass nicht alles einen Namen oder Stempel haben muss, was man in Berlin entdecken kann.

Der Fantasie beim Betrachten und Interpretieren dieses Riesen-Eis sind also keine Grenzen gesetzt. Na dann, schöne Ostern auch!

Text: Sara Klinke