Ein Elektroauto wird an einer Ladesäule geladen.
Ein Elektroauto wird an einer Ladesäule geladen. Foto: Sven Hoppe/dpa/Symbolbild

Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte in Berlin kann mit der stark wachsenden Zahl an Elektroautos in der Hauptstadt auch in absehbarer Zeit nicht mithalten.

Im vergangenen Jahr standen für mehr als 18.000 vollelektrische Pkw und Plug-In-Hybride lediglich etwas mehr als 1200 Ladepunkte zur Verfügung, wie der Berliner Stromnetzbetreiber Stromnetz Berlin am Mittwoch im Rahmen seiner Jahresbilanz mitteilte.

Zu wenige Ladepunkte

Im laufenden Jahr geht Stromnetz Berlin auf Basis von Daten des Kraftfahrt-Bundesamts davon aus, dass sich die Zahl der alternativen Antriebe in der Hauptstadt noch einmal nahezu verdoppeln wird. Bislang sind allerdings lediglich 200 weitere Punkte hinzugekommen.

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur gehört deshalb zu einem der Investitionsschwerpunkte, die das Unternehmen in diesem Jahr angehen will.

Stromnetz Berlin gehört seit Juli 2021 wieder dem Land Berlin, nachdem der Senat das Unternehmen vom vorigen Eigentümer Vattenfall nach jahrelangem Rechtsstreit zurückgekauft hatte.

Millionen investieren

Mehr als 290 Millionen Euro will Stromnetz Berlin eigenen Angaben zufolge in diesem Jahr unter anderem in den Ausbau des Stromnetzes und bestehender Anlagen investieren. Klimaschutzinvestitionen machen davon etwa 15 Millionen Euro aus.

In den kommenden Jahren sollen die Ausgaben weiter steigen. Schwerpunkte seien neben der Erweiterung des Netzes auch die Unterstützung beim Ausbau von Photovoltaikanlagen.

Im ersten Jahr in Staatsbesitz verzeichnete das Unternehmen einen deutlichen Rückgang beim Gewinn. Unterm Strich erwirtschaftete Stromnetz Berlin im Jahr 2021 einen Überschuss von rund 33,5 Millionen Euro. Im Jahr davor waren es noch fast 87 Millionen Euro.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher wiederum haben von dem Wechsel zumindest bei der Stromversorgung wenig gemerkt.

Nach vorläufigen Zahlen war jeder Einwohner im Schnitt 9,4 Minuten ohne Strom. Das waren 40 Sekunden mehr als 2020.

Text: dpa/bb