Gauguin
Paul Gauguin (1848-1903), Arearea no Varua Ino (Die Vergnügungen des Bösen Geistes / The Amusement of the Evil Spirit), 1894, Ny Carlsberg Glyptotek, Kopenhagen. Bild: Ny Carlsberg Glyptotek

Am 26. März startet in der Alten Nationalgalerie eine neue Paul Gauguin-Ausstellung. Im Fokus stehen die auf der Südseeinsel Tahiti entstandenen Werke.

Paul Gauguin (Paris 1848 ­– 1903 Atuona/Hiva Oa) gehört zu den einflussreichsten Wegbereitern der künstlerischen Moderne, dessen bekannteste Gemälde in den Jahren zwischen 1891 und 1901 auf der Südseeinsel Tahiti entstanden.

„Paul Gauguin – Why Are You Angry?“, wie die neue Ausstellung, die am 26. März beginnt heißt, betrachtet die Werke Gauguins, die auch von westlichen, kolonialen Vorstellungen von ‘Exotik’ und ‘Erotik’ geprägt sind, vor dem Hintergrund aktueller Diskurse und konfrontiert seine Werke mit Positionen zeitgenössischer Künstlern.

“Wilder Künstler”

Gauguin verließ 1891 die Kunstmetropole Paris, seine Frau und fünf Kinder, um sich auf eine spirituelle und künstlerische Suche nach Französisch-Polynesien zu begeben. Hier lebte er mit einer Unterbrechung bis zu seinem Tod 1903. In dieser Phase entsteht unter anderem eines der Hauptwerke Gauguins aus der Sammlung der Nationalgalerie, das Gemälde „Tahitianische Fischerinnen“ von 1891.

Vor dem Hintergrund historischer Vorbilder und postkolonialer Debatten stellt die Ausstellung den von Gauguin selbst erschaffenen Mythos des „wilden Künstlers“ zur Diskussion und vergleicht auch seine Bilder mit denen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstlern wie Angela Tiatia (Neuseeland/Australien), Yuki Kihara (Samoa/Japan) oder Nashashibi/Skaer (Großbritannien) und den tahitianischen Aktivisten und Künstler Henri Hiro (Französisch-Polynesien).

Text: red