Tänzerinnen des Staatsballetts Berlin stehen vor dem Auftritt auf einem Ausflugsschiff unter Deck.
Viele Anfragen aus dem Krisengebiet. Bild: Christoph Soeder/dpa/Bildarchiv

Intendantin berichtet von vielen Anfragen aus Russland und der Ukraine. Dabei gehe es vor allem um Trainingsanfragen.

Als Folge des Krieges wollen  Tänzer von Ballettensembles aus Russland und der Ukraine zunehmend beim Staatsballett Berlin unterkommen. Aktuell gebe es etwa 200 Anfragen, berichtete Intendantin Christiane Theobald am Montag in Berlin. Die Betroffenen hätten viele unterschiedliche Nationalitäten.

Training möglich

Bei den Anfragen geht es nicht nur um die Besetzung von offenen Positionen. „Die Tänzerinnen und Tänzer brauchen Gelegenheiten, um zu trainieren“, sagte Theobald. Dies werde im Rahmen der Möglichkeiten realisiert.

Von Spannungen innerhalb des Ensembles infolge des Krieges konnte Theobald nicht berichten. Durch die ukrainischen Tänzerinnen und Tänzer und die Verbindungen in ihre Heimat sei das Thema aber sehr präsent.

Drei Premieren geplant

Für die kommende Saison 2022/23 hat sich das Staatsballett drei Premieren vorgenommen. Erstmals wird das Ensemble dabei mit „Das Frühlingsopfer“ auch ein Stück von Pina Bausch (1940-2009) tanzen. Die Produktion, deren Premiere am 10. Juni in der Staatsoper Unter den Linden vorgesehen ist, entsteht in Kooperation mit der Pina Bausch Foundation.

Theobald ist kommissarisch für eine Saison an der Spitze des Staatsballetts. Der Choreograph Christian Spuck, zur Zeit Direktor des Balletts Zürich, wird die Stelle zur Spielzeit 2023/24 antreten. Er wird damit Nachfolger der Intendanten-Doppelspitze Sasha Waltz und Johannes Öhman, die nach nur wenigen Monaten gemeinsamer Arbeit im Januar 2020 ihren Rücktritt erklärt hatten.

Quelle: dpa