Sieg für HErtha gegen Hoffenheim. Bild: IMAGO / Andreas Gora
Sieg für HErtha gegen Hoffenheim. Bild: IMAGO / Andreas Gora

Trotz der Abwesenheit des an Corona erkrankten Trainers Felix Magath hat Hertha BSC in der heutigen Heim-Partie gegen den TSG Hoffenheim 3:1 gewonnen.

Felix Magath ist sein digitales Debüt als Trainer von Hertha BSC hervorragend geglückt. Mit Anweisungen des an Corona erkrankten neuen Cheftrainers aus dem Hotel und einem enorm engagierten Stellvertreter Mark Fotheringham an der Seitenlinie zeigten die zuletzt verzagten und verzweifelten Berliner am Samstag eine so lange nicht mehr für möglich gehaltene couragierte Leistung.

Der Lohn: drei Tore

Der Lohn: Das 3:0 (1:0) gegen Champions-League-Kandidat TSG 1899 Hoffenheim als höchster Saisonsieg und ganz viel neue Hoffnung im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Niklas Stark (39. Minute), Ishak Belfodil (63.) und Lucas Tousart (74.) sorgten vor 25.000 Zuschauern für die Treffer zum ersten Sieg der zuletzt fünfmal in Serie bezwungenen Hertha in diesem Jahr.

Nicht Magath war das erste Top-Thema im Olympiastadion. Sondern wieder Corona. Beide Teams mussten nach positiven Tests umbauen. Bei Hoffenheim hatte in Florian Grillitsch, Pavel Kaderabek und Ihlas Bebou gleich ein Trio kurzfristig nicht nach Berlin reisen können. Eine schwere Hypothek, wie sich zeigte. Bei der Hertha musste Routinier Vladimir Darida passen.

Mehr Defensive

Umgestellt wurde bei den Berlinern ohnehin intensiv. Mehr Defensive und mehr Routine war Magaths Anweisung aus der Isolation. Sinnbild war Ex-Nationalspieler Stark als eine Art Libero zwischen Abwehrkette und Lucas Tousart und Santiago Ascacibar als Doppel-Sechs.

Den erhofften neuen Elan verkörperte auch Fotheringham, der an der Seitenlinie wild dirigierte. Wenn digitale Order vom Chef kam, schritt Torwart-Trainer Andreas Menger als Bote zum Schotten. Und die Anweisungen fruchteten. Die Hertha spielte konzentriert und kompakt. Die Fans nahmen es freudig zur Kenntnis. Da war eine Mannschaft zu sehen, die wollte. Marco Richter (8./28.) und Belfoldil (18.) kamen aussichtsreich zu Abschlüssen.

Hertha berappelte sich

Hoffenheim wirkte überrascht und musste sich finden. Nach einem Traumpass von Kevin Akpoguma war Jacob Bruun Larsen (25.) völlig frei, löffelte den Ball aber über das Tor. Auch ohne Gegentor schlich sich bei der Hertha für ein paar Minuten die chronische Unsicherheit nach Schreckmomenten wieder ein.

Kapital schlagen konnte Hoffenheim daraus aber nicht. Im Gegenteil: Die Hertha berappelte sich und belohnte sich mit Starks wuchtigem Kopfball zur verdienten Führung. Fredi Bobic, der die Partie zum ersten von acht Endspielen erklärt hatte, nippte zufrieden an seinem Pausengetränk.

Wenig Glück für die Kraichgauer

Der Hertha-Geschäftsführer konnte auch mit der Spielfortsetzung zufrieden sein. Auch wenn offensiv erstmal nur noch wenig geboten wurde, stimmten die zuletzt monierten Komponenten Einsatz und Konzentrationsvermögen. Hoffenheim wurde der Ball in der ungefährlichen Zone überlassen. Den Kraichgauern glückte recht wenig.

Fotheringham fuchtelte weiter an der Seitenlinie. Räume eng machen. Kompakt bleiben – und dann eiskalt zuschlagen. Belfodil vollendete eine erneut von Marvin Plattenhardt eingeleitete Standardsituation zum zweiten Tor. Tousart legte sogar noch nach. Die Hertha-Fans sangen: „Oh, wie ist das schön.“

Quelle: dpa, Arne Richter