Für viele Geflüchtete sind ihre Haustiere ein wichtiger emotionaler Halt. Bild: IMAGO/ZUMA Wire
Für viele Geflüchtete sind ihre Haustiere ein wichtiger emotionaler Halt. Bild: IMAGO/ZUMA Wire

Wer Geflüchtete mit Tieren bei sich aufnimmt, wird gebeten, schnellstmöglich einen Tierarzt aufzusuchen, um die erforderlichen Impfungen nachzuholen. Darauf weist das Bezirksamt Reinickendorf hin.

Wegen des Krieges in der Ukraine reisen viele Geflüchtete mit ihren Hunden, Katzen und Frettchen in das Bundesgebiet ein. Da die Einreiseanforderungen für Tiere aus tierseuchenrechtlich „nicht gelisteten Drittländern“, zu denen die Ukraine zählt, sehr hoch sind, rufen Reinickendorfs Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen (SPD) und die Bezirksstadträtin für Ordnungsangelegenheiten, Julia Schrod-Thiel (CDU), dazu auf, die Tiere impfen zu lassen.

„Es hat sich bis jetzt gezeigt, dass der größte Teil der Tiere aus der Ukraine keinen Tollwut-Impfschutz hat“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Die Infektionskrankheit stelle auch für Menschen eine Gefahr da: Bei Ausbruch der von Tieren auf Menschen übertragenden Krankheit gebe es keine Behandlung und sie veraufe fast immer tödlich. „Das kann nur durch eine sofortige Impfung verhindert werden.“

90 Prozent sind ungeimpft

In der Ukraine trete die Krankheit der Tollwut endemisch, das heißt dauerhaft gehäuft auf. Rund 90 Prozent der einreisenden Tiere seien ungeimpft. Deutschland selbst gilt seit 2008 als tollwutfrei.

Schrod-Thiel: „Normalerweise gelten für die Einreise von Tieren aus der Ukraine eine Kombination aus Impfung, Antikörpertiterbestimmung, drei Monate Wartezeit nach Titerbestimmung und eine Gesundheitsbescheinigung. In der derzeitigen Situation ist es nicht möglich, die vorgenannten Regelungen einzuhalten.“

21 Tage in Quarantäne

Die EU-Kommission und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hätten daher erleichterte Bedingungen geschaffen, sodass nicht geimpfte Tiere gegen die Tollwut zu impfen seien. Danach schließt sich eine häusliche Quarantäne mit Kontaktvermeidung von anderen Tieren von 21 Tagen an. „Auch Menschen sollten während der Quarantänezeit nicht mit diesen Tieren in übermäßigen Kontakt kommen.“

Wenn sich Tierhalter über den Status ihrer Tiere nicht sicher sind, sollten sie sich schnellstmöglich an einen niedergelassenen Tierarzt oder an die amtliche Veterinäraufsicht Reinickendorf, Lübener Weg 26, (vetleb@reinickendorf.berlin.de) wenden, um die Sachlage zu klären und eine notwendige Tollwutimpfung direkt vornehmen zu lassen.

Text: red/nm