Geflüchtete
Bundeswehr unterstützt Berlin bei der Aufnahme und Registration von Geflüchteten. Foto: IMAGO / Jens Schicke

Ein Kommentar von Ulf Teichert

Ein Bild, das brennt sich regelrecht ein: Es ist Tag zwölf des Krieges in der Ukraine.

In einem Fernsehbericht des rbb vom Berliner Hauptbahnhof schildert einer der vielen freiwilligen Helfer, wie er sich tagtäglich einbringt, um ankommende Geflüchtete mit Essen und Getränken zu versorgen, um ihnen das Gefühl zu geben, erst einmal in Sicherheit zu sein.

Weinende Helfer

Dann plötzlich bricht es aus dem Mann heraus. Er weint bittere Tränen der Erschöpfung und Enttäuschung. Tränen darüber, dass er und seine Mithelfer sich vom Senat komplett allein gelassen fühlen.

„Die bauen da seit Tagen an ihrem Willkommenszelt, aber wir haben hier nicht mal Strom. Keiner von denen lässt sich hier blicken.“

Der weinende Helfer im Fernsehen war nur einer von vielen Engagierten, die in den ersten zwei Wochen des Flüchtlingsansturms die Abwesenheit des Staates im Untergeschoss des Hauptbahnhofes beklagt haben.

Mehr Unterstützung

Während die Giffeys, Kippings & Co. nicht müde wurden, den vielen Freiwilligen verbal auf die Schulter zu klopfen, überließen sie es den am Rande ihrer Kräfte und darüber hinaus agierenden Helfern, sich die Flüchtlingshilfe allein zu organisieren.

Wie es ist, mit seinen Problemen allein gelassen zu werden, erfährt Berlins Regierende Bürgermeisterin jetzt auch.

Während alle anderen Bundesländer zusammen höchstens 1.300 freie Plätze pro Tag für Flüchtlinge gemeldet haben, musste Berlin bis zu 4.000 Menschen unterbringen.

„Berlin kann das nicht allein regeln, sondern braucht mehr Unterstützung vom Bund“, heißt es in einem Hilferuf Franziska Giffeys an den Rest der Republik.

Hoffentlich wird sie gehört.