Die dem Ukraine-Krieg geschuldete massive Flüchtlingswelle stellt das Nachbarland Polen derzeit vor riesige Herausforderungen. In Polens Hauptstadt Warschau kamen gestern dringend benötigte Hilfsgüter aus Treptow-Köpenick an.
Mehr als eineinhalb Millionen Menschen sind aus der Ukraine bereits vor Putins Krieg geflohen. Die meisten zieht es nach Polen. 1,3 Millionen Geflüchtete haben bereits die polnisch-ukrainische Grenze überquert. Hauptsächlich Frauen und Kinder. Und der Strom reißt nicht ab.
Auch der Warschauer Bezirk Mokotów, mit dem der Berliner Bezirk Treptow-Köpenick eine intensive Städtepartnerschaft seit 1993 pflegt, steht vor der großen Herausforderung, die vielen geflüchteten Menschen aufzunehmen und ihnen Schutz zu bieten.
In der vergangenen Woche ist deshalb eine kurzfristige Spendenaktion in Treptow-Köpenick umgesetzt worden, um der Partnerstadt in diesen schrecklichen Zeiten zur Seite zu stehen.
Nicht eine Sekunde gezögert
Der Bürgermeister von Mokotów, Rafa? Miastowski, wandte sich direkt an Treptow-Köpenicks Bürgermeister Oliver Igel und bat um die Bereitstellung von Schlafsäcken, Bettdecken, Bettzeug und Kopfkissen sowie Hygieneartikeln.
Dieser zögerte nicht und startete sofort die Spendenaktion. Wenige Tage später schon konnten 125 Kisten gepackt und am Donnerstag durch Mitarbeiter des Bezirksamtes direkt nach Warschau-Mokotów gefahren werden.
„Wir danken den Spendern herzlich für ihre Hilfsbereitschaft und Spontanität“, richtet Oliver Igel seine Worte an die Bewohner Treptow-Köpenicks. „Das zeigt, dass wir in der Not zusammen stehen und empathisch auch für unsere europäischen Nachbarn sind.“
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Große Herausforderung
Momenten sei es eine Riesenherausforderung, die Unterbringung und Versorgung der Menschen aus der Ukraine sowohl in Warschau als auch in Berlin zu gewährleisten.
Aus Warschau-Mokotów meldete sich Rafa? Miastowski zu Wort: „Wir tun alles dafür, dass niemand unbeaufsichtigt bleibt.“ Die Hilfe in Warschau umfasse die Einrichtung von Informationsstellen, die Registrierung von Flüchtlingen, die Einrichtung einer speziellen Hotline, kostenlose öffentliche Verkehrsmittel für ukrainische Bürger, Plätze in Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern, psychologische und rechtliche Unterstützung.
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„Wir haben Tausende von Unterkünften vorbereitet. Viele Einwohner von Warschau und Mokotów entschieden sich, ihre Wohnungen ukrainischen Bürgern zur Verfügung zu stellen. Wir organisieren Übersetzer und Freiwillige, wir kümmern uns um mitgebrachte Tiere. Wir sammeln auch Geschenke in Übereinstimmung mit den Bedarfsmeldungen unserer Nachbarn“, fasst Miastowski zusammen.
Unter Freunden hilft man sich
Warschau und Treptow-Köpenick sind beide im Netzwerk „Mayors for Peace – Bürgermeister für den Frieden“. Die Spendenaktion zeigt, dass dies nicht nur symbolisch gemeint ist, sondern in praktische Unterstützung übersetzt werden kann. „Deutschland und Polen sind Nachbarländer, Mokotów und Treptow-Köpenick sind befreundet und unter Freunden hilft man sich“, sagt Oliver Igel.
Text: Sara Klinke