Fredi Bobic
Bobic schwört die Mannschaft auf das Samstagsspiel ein. Bild: Andreas Gora/dpa

Die Probleme bei Hertha BSC nehmen kein Ende. Geschäftsführer Fredi Bobic genervt von anhaltender Unruhe.

Eine abstiegsbedrohte Mannschaft auf der Suche nach dem Teamgeist, ein wackelnder Trainer und nun auch noch ein Millionen-Investor, der offen die Machtfrage im Club stellt: Bei Hertha BSC kommt mal wieder einiges an Problemen zusammen.

Geschäftsführer Fredi Bobic reagierte am Donnerstag genervt auf die erneute Unruhe im Umfeld und in der Beziehung zwischen Hertha und Millionen-Investor Lars Windhorst mit seiner Tennor-Gruppe. „Ist es wirklich wichtig, über einen Film zu reden? Ganz ehrlich: Das hat mit dem Spiel auch wieder nichts zu tun»“ sagte Bobic am Donnerstag vor dem wichtigen Auswärtsspiel der Hertha bei der ebenfalls kriselnden Borussia aus Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr/Sky).

Am Mittwoch war nach einem Bericht über geplatzte Pläne für einen Dokumentarfilm erneut Streit zwischen der Tennor-Gruppe um Windhorst und dem Hertha-Präsidium entbrannt. Windhorst könnte es bei der nächsten Mitgliederversammlung im Mai auf eine Machtprobe mit Präsident Werner Gegenbauer ankommen lassen, um mehr Einfluss zu bekommen. Gegenbauer erhielt bei seiner letzten Wahl zum Präsidenten im Oktober 2020 nur 54 Prozent Ja-Stimmen. Das war das schlechteste Ergebnis in der Amtszeit des Unternehmers seit 2008.

Ruhe muss einkehren

Es gebe viele Geräusche um den Verein, das sei schwierig, sagte Bobic. Er fordere „wirklich von allen“ Ruhe ein. Das Thema spiele keine Rolle in der Mannschaft. „Viele lesen ja eh nicht, die posten nur“, sagte Bobic. „Aber man wünscht sich natürlich in solchen Zeiten schon, dass der Zusammenhalt dann größer ist. Daran arbeiten wir.“


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Sportlich haben die Berliner genug Sorgen: Das Team hat in diesem Jahr noch kein Spiel gewonnen, in der Rückrunde stehen bislang nur zwei Punkte zu Buche. Nach vier Niederlagen in Serie ist der Verein auf den Relegationsrang abgerutscht, nur noch einen Punkt vor dem VfB Stuttgart. „Wir müssen am Wochenende punkten“, hatte Bobic bereits am Dienstag in Richtung Team und Trainer Tayfun Korkut gesagt. „Verlieren verboten, ich habe da nichts dagegen“, fasste das Korkut am Donnerstag selbst zusammen.

Mehr Teamgeist

Bei einer erneuten Niederlage dürfte es für ihn eng werden. „Wir haben etwas gutzumachen“, sagte Korkut mit Blick auf die 1:4-Niederlage gegen Frankfurt am vorigen Wochenende. Unter der Woche war der nicht gerade für emotionale Ausbrüche bekannte Türke laut geworden.

Um den zuletzt von Bobic bemängelten Teamgeist zu stärken, trafen sich die Hertha-Spieler unter der Woche zu einem gemeinsamen Essen. Bobic und Korkut, die nicht dabei waren, werteten dies als positives Zeichen. „Die sollten dann natürlich nicht über den Platz wackeln am nächsten Tag. Das haben sie auch nicht gemacht, sondern sich schön auf die Füße gehauen gegenseitig“, sagte Bobic. „Vielleicht war der Mannschaftsabend also fruchtbar.“

Quelle: dpa