Sachspenden
Helfer versorgen ukrainische Flüchtlinge am Hauptbahnhof mit Lebensmittel. Foto: Hannibal Hanschke/dpa

Hilfsorganisationen stellen fest, dass die Hilfsbereitschaft für Geflüchtete aus der Ukraine in Berlin weiterhin ungebrochen ist.

Die Berliner sind wirklich so hilfsbereit, dass uns das sehr berührt», sagte eine Sprecherin der Berliner Stadtmission am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Ungebrochene Hilfsbereitschaft

Die Spendenbereitschaft sei so groß, dass eine Einrichtung zur Unterbringung der Geflüchteten am Freitag darum gebeten habe, zunächst keine Sachspenden mehr vorbeizubringen.

Davon berichtete auch die Geschäftsführerin des Vereins «Moabit hilft», der seit Jahren geflüchtete Menschen in Berlin unterstützt.

„Die Solidarität übertrifft meines Erachtens sogar die Solidarität 2015“, sagte Diana Henniges. Es kämen so viele Spenden an, dass fast gar nicht mehr alle für die Geflüchteten genutzt werden könnten.


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Überwältigende Solidarität

Die überschüssigen Sachspenden werden dann beispielsweise an die Obdachlosenhilfe weitergegeben.

Auch in anderen Bereichen ist die Hilfsbereitschaft laut der Sprecherin der Berliner Stadtmission überwältigend. Menschen stünden beispielsweise stundenlang am Hauptbahnhof, um Geflüchteten einen Schlafplatz in den eigenen vier Wänden anzubieten.

„Die Hilfsbereitschaft erstreckt sich auf alle Bereiche. Also, dass Leute ihre Wohnungen öffnen, ihren privatesten Bereich, das hat mich selber auch erstaunt“, sagte die Sprecherin.

Die Ankunft und Unterbringung der Geflüchteten ist nach ihrer Einschätzung sehr gut organisiert. Die Sprecherin zeigte sich zuversichtlich, dass die Strukturen in den nächsten Tagen weiterhin „professionalisiert und etabliert“ werden.


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Bessere Kommunikation

„Dann wissen auch alle noch besser, wie es geht. Hier lernt jeder von Tag zu Tag, wie es besser gemacht werden kann, und dann funktioniert in ein paar Wochen alles reibungslos.“

Henniges wünscht sich von der Berliner Politik eine bessere Kommunikation auch zur Optimierung der Organisation. „Das Kommunizieren auf Augenhöhe fehlt. Redet mit uns – wir wissen wie es geht.“

Berlin ist „der große Dreh- und Angelpunkt“ für ukrainische Flüchtlinge – so hat es die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey formuliert.

Und die Zahl der Geflüchteten, die in der Hauptstadt ankommen, steigt weiter. Bei den ursprünglich erwarteten 20.000 wird es nach Einschätzung von Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) wohl nicht bleiben.

Text: dpa/bb