Die Kirschpflaume an der Warschauer Straße wurde Opfer von Sturm "Zeynep". Bild: Stefan Bartylla
Die Kirschpflaume an der Warschauer Straße wurde Opfer von Sturm "Zeynep". Bild: Stefan Bartylla

Der Sturm „Zeynep“ hat den wohl hartgesottensten Baum Berlins, die Kirschpflaume an der Warschauer Straße, umgehauen. Blumen und Kerzen erinnern jetzt an das Kultgewächs.

Abtransport der Kirschpflaume. Bild: Sara Lühmann
Abtransport der Kirschpflaume. Bild: Sara Lühmann

Er war der härteste Baum der Stadt, wurde oft zum Pinkeln benutzt, wurde tätowiert, die Rinde aufgreritzt, er diente als Stütze für Betrunkene und Feiernde. Und trotzdem blühte er in jedem Frühjahr ganz prächtig am unteren Teil der Warschauer Brücke auf Friedrichshainer Seite.

 

Zeynep wurde dem Baum zum Verhängnis

Das Sturmtief „Zeynep“ wurde der Kirschpflaume am 19. Februar zum Verhängnis. Sie stürzte um. Verletzt wurde niemand. Vermisst wird sie trotzdem.

Das machen Blumen und Kerzen am ehemaligen Standort der Kirschpflaume deutlich, die den Baumstumpf zieren. Dieser Baum hatte seine Fans. Man schätzt das Gewächs auf ein Alter von 60 Jahren.

Gestern wurde der Baum durch das Gartenrevier des Straßen- und Grünflächenamtes abtransportiert. Das Holz des Baumes wurde zum Werkhof im Viktoriapark gebracht und wird dort gelagert. Aktuell wird überlegt, wie das Holz im Bezirk weiterverwendet werden kann.

Drei Bäume umgestürzt

Insgesamt sind in Friedrichshain-Kreuzberg während der Stürme drei Bäume umgestürzt: zwei Silberlinden in Kreuzberg und die Kirschpflaume in Friedrichshain.

Das Holz des Baumes wurde zum Werkhof im Viktoriapark gebracht und wird dort gelagert. Aktuell wird überlegt, wie das Holz im Bezirk weiterverwendet werden kann.

Dramatischer Zustand

Der Zustand der Straßenbäume in Friedrichshain-Kreuzberg ist dramatisch. Sie leiden aufgrund der Klimakatastrophe und ungünstigen Standorten im öffentlichen Straßenland. Die Klimaveränderung mit vermehrten Hitzetagen, langen Trockenperioden und punktuellen Starkregenereignissen verursacht enorme Schäden an der urbanen grünen Infrastruktur.

Häufig sind die Bäume von Pilzen oder anderen Schädlingen befallen oder bereits abgestorben. Mehr dazu hier.

Text: red/Sara Klinke