Wohnungen
Berliner Immobilienmarkt verzeichnet Rekordumsätze. Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild

Grünen-Abgeordnete Katrin Schmidberger fordert vom Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen eine Regelung für den organisierten Wohnungstausch.

„Wir haben in Berlin das gravierende Problem, dass viele Menschen in zu großen oder zu kleinen Wohnungen leben“, sagte Schmidberger der Deutschen Presse-Agentur.

Wohnungstausch unterschätzt

„Gleichzeitig sind die Neuvertragsmieten so hoch, dass die Leute gar nicht mehr umziehen können“, kritisierte die Sprecherin für Wohnen und Mieten der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus.

„Deswegen finde ich es einen wichtigen Aspekt des Bündnisses, nicht nur Neubauziele zu vereinbaren, sondern auch zu sehen, dass wir den Wohnraum, den wir haben, bedarfsgerechter verteilen.“

Das Bündnis von Politik, Wohnungswirtschaft und Verbänden soll in Berlin dabei helfen, den dringend nötigen Wohnungsbau anzukurbeln und bezahlbare Mieten auch für die Zukunft sicherzustellen.

Mehr Wohnungstauschbörsen

Das zweite Treffen auf Einladung der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) ist für Montag geplant. „Ich kenne viele Mieter, die gerne in größere oder kleinere Wohnungen umziehen würden“, sagte Schmidberger.

Wohnungstauschbörsen, wie es sie zum Teil schon gibt, seien ein erster Schritt, an den das Bündnis anknüpften sollte.

„Das Wohnungsbündnis kann eine Chance sein für die Stadt, um sozialere Lösungen zu vereinbaren“, sagte Schmidberger. Der Schwerpunkt liege aber zu stark auf „Neubau, Neubau, Neubau“, kritisierte die Abgeordnete.

Bestand sichern

„Wir dürfen den Bestand nicht aus den Augen verlieren, das sind 1,7 Milliionen Wohnungen.“ Das Bündnis solle sich deshalb den Plänen für ein Berliner Wohnungskataster anschließen, sagte Schmidberger.

„Damit wir Leerstände erfassen und besser verwalten können. Da gibt es eine Menge Wohnraumpotenzial, das noch besser genutzt werden kann.“

Neubau sei auch nur dann eine Lösung, wenn dadurch bedarfsgerechte Wohnungen geschaffen würden.

„Wir haben uns auf jährlich 20.000 neue Wohnungen im Koalitionsvertrag nun mal verständigt“, so die Mietenexpertin. Eine Hilfe sei das aber nur, wenn ein größtmöglicher Anteil davon auch wirklich niedrig- und mittelpreisig errichtet werde.

„Hochpreisige Wohnungen sehe ich nicht als Entlastung für den Wohnungsmarkt an.“

Text: dpa/bb