Die mit dem Silbernen Bären ausgezeichnete Autorin Laila Stieler wusste nichts von einem Drehbuchpreis der Berlinale.
Sie sei vor zwölf Jahren das letzte Mal mit einem Film auf der Berlinale gewesen, sagte Stieler am Mittwoch nach der Preisverleihung. „Mir war bis kurz vor der Veranstaltung gar nicht klar, dass es einen Drehbuchpreis gibt.“ Bis zu diesem Moment sei sie nicht aufgeregt gewesen. „Es betraf mich ja gar nicht“, sagte sie.
Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush
Stieler wurde für ihr Drehbuch für „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ ausgezeichnet. Der Film von Regisseur Andreas Dresen erzählt, wie die Mutter von Murat Kurnaz versucht, ihren Sohn aus dem US-Gefangenenlager Guantánamo zu befreien.
Perspektive der Mutter
Stieler berichtete von der Arbeit am Drehbuch. „Ich war von vornherein völlig hin und weg und verliebt in die Idee, über diese Geschichte aus der Perspektive der Mutter zu schreiben.“ Sie habe Rabiye Kurnaz dann kennengelernt. „Sie ist die Inkarnation einer Mutter und hat es mir auch wirklich sehr leicht gemacht, über sie zu schreiben.“
Es sei immer besonders, über jemanden zu schreiben, der noch lebe und sich den Film am Ende angucken könne. „Du hast immer eine ganz besondere Verantwortung“, sagte Stieler.
Quelle: dpa, Bild: Jens Kalaene/dpa