Karlheinz Ruschemeier ist der Stern des Monats im Februar.

Einmal im Monat zeichnet das Treptow-Köpenicker Freiwilligenzentrum Sternenfischer einen ehrnamtlich Aktiven als „Stern des Monats“ aus. Im Monat Februar ist es Karlheinz Ruschemeier aus Spindlersfeld.

Karlheinz Ruschemeier aus Berlin-Spindlersfeld ist der „Stern des Monats Februar 2022“ des Freiwlligenzentrums Sternenfischer in Treptow-Köpenick. Der 69-Jährige engagiert sich im Netzwerk „Leben im Kiez“. Karlheinz Ruschemeier hilft Menschen zum Beispiel bei der Organisation des Alltags, unterstützt bei Briefen an Behörden oder begleitet sie zu Ärzten. Weitere ehrenamtliche Helfer werden hier übrigens gesucht.

„Stern des Monats“ im Porträt

„Ehrenamtlich engagiere ich mich seit rund sieben Jahren. Damals bin ich arbeitslos geworden und in ein tiefes Loch gefallen. Um meinem Leben wieder einen Sinn zu geben, habe ich zunächst im Verein „Kinder Pflege Netzwerk“ Eltern von Kindern mit Behinderungen bei Problemen mit Behörden unterstützt. Als Vater einer mehrfach schwerbehinderten Tochter hatte ich da reichlich Erfahrung.

Weil ich aber noch mal etwas anderes machen wollte, habe ich mich nach Alternativen umgesehen und bin über die STERNENFISCHER zum „Ökumenischen Netzwerk im Nachhaltigkeitsprozess Treptow-Köpenick e.V.“ gekommen. Dort habe ich vor allem in der Büroorganisation gearbeitet. Das war wichtig, aber auf die Dauer für mich zu dröge. Ich wollte lieber mit Menschen zu tun haben. So kam ich vor zwei Jahren zum Verein Offensiv 91 e.V. – „Leben im Kiez“, der Nachbarschaftshilfe organisiert. Zwei Stunden in der Woche saß ein Kollege dort im Büro, aber kaum jemand kam. Weil die Leute, die Hilfe brauchen, oft
nicht mobil sind. Wir haben uns dann an Beratungsstellen, Pflegestützpunkte,  Wohnungsbaugesellschaften gewandt, um mit den Hilfesuchenden in Kontakt zu kommen.

Das hat funktioniert. Jetzt koordiniere ich hauptsächlich die Hilfe. Das heißt, ich bringe die Leute, die Unterstützung brauchen, mit denen zusammen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Es gibt immer einen Kennenlern-Termin, um zu sehen, wie der konkrete Bedarf ist und ob beide zusammenpassen. Sie müssen sich ja vertrauen und aufeinander verlassen können. Drei Hilfsbedürftige betreue ich selbst. Ich koordiniere ihre Termine, schreibe mit ihnen an Ämter und Behörden, begleite sie zu Ärzten und achte darauf, dass sie ihre Medikamente regelmäßig nehmen. Meine ehrenamtliche Arbeit fordert mich stark, mittlerweile komme ich zeitlich an meine Grenzen.

Aber der Bedarf ist groß. Im vergangenen Jahr haben wir fast hundert Menschen unterstützt. Wir können also Verstärkung gut gebrauchen. Mich macht meine ehrenamtliche Arbeit sehr zufrieden. Sie gibt mir das gute Gefühl, nützlich zu sein.“

Weitere Infos: Netzwerk „Leben im Kiez“
Telefon 030 31 98 90 24
E-Mail: info@lebenimkiez.de

Text: STERNENFISCHER/Claudia Berlin, Bild: STERNENFISCHER/Reginald Gramatté