Der Deutsche Tierschutzbund warnt davor, Tiere übermäßig zu bekleiden und wie Menschen anzuziehen.
„Frauchen oder Herrchen finden es oft süß, wenn ihr Tier ein Kleidungsstück trägt, auch wenn dafür keine Notwendigkeit besteht“, sagt Sprecherin Lea Schmitz. Die Bedürfnisse der Tiere kämen dabei jedoch oft zu kurz. Anlass für die Warnung ist der vor allem in den USA verbreitete sogenannte Zieh-dein-Haustier-an-Tag am 14. Januar.
Tiere seien durch ihr Fell bereits gut vor Kälte geschützt, erklärt Schmitz. Eine Bekleidung sei deshalb nur in Ausnahmefällen angebracht, etwa bei sehr alten oder kranken Hunden, Rassen mit wenig Unterwolle oder kurzem lichten Fell. Bei eisigen Temperaturen könne es dann zusätzlich sinnvoll sein, einen gut sitzenden Mantel aus dem Fachhandel anzuziehen, rät Schmitz. Schuhe oder Socken sollten Hunde dagegen nur dann tragen, wenn ein Tierarzt das ausdrücklich anordnet.
Bewegungsfreiheit eingeschränkt
Andere Haustiere bräuchten hingegen gar keine Kleidung. Bei Katzen sollte aber sichergestellt sein, dass sie bei Kälte eigenständig ins Warme kommen können.
Der Tierschutzbund rät auch ab von Produkten, die ursprünglich für Menschen aus modischen Gründen kreiert wurden: Kleidung und Accessoires, die nur dem Menschen zum Wohlgefallen dienen, können die Bewegungsfreiheit der Tiere einschränken, den Wärmehaushalt negativ beeinflussen oder gar zu Verletzungen führen. „Tiere sollten nicht vermenschlicht werden. Das Wohl des Tieres sollte immer über den modischen Vorstellungen des Halters stehen“, betont Schmitz.
Ursprung in USA
Initiiert wurde der Zieh-dein-Haustier-an-Tag im Jahr 2009 von Colleen Paige, die sich auf ihrer Website als „Amerikas führende Lifestyle-Expertin für Haustiere und Familie“ bezeichnet.
Text: dpa, Bild: Fredrik von Erichsen/dpa/dpa-mag