20220110_Kampagne Antisemitismus
Neue Kampagne "Das ist Antisemitismus" wurde am Montag vorgestellt.

Innensenatorin Iris Spranger hat am Montagmorgen vor dem Alten Stadthaus die Kampagne „Das ist Antisemitismus“ vorgestellt. Damit soll der anwachsende Antisemitismus mit Hilfe von allen Berlinern bekämpft werden.

Unter dem Motto „Hinsehen, Erkennen und Handeln“ stellte Innensenatorin Iris Spranger am Montag die neue Kampagne „Das ist Antisemitismus“ vor. Diese wendet sich nicht an Betroffene, sondern an Zeugen antisemitischer Vorfälle. Denn Antisemitismus ist als Außenstehender oft nicht sofort zu erkennen und versteckt sich manchmal hinter Witzen oder harmlos aussehende Streitigkeiten.

Antisemitismus ernst nehmen 

Dementsprechend ist die Dunkelziffer von antisemitischen Übergriffe hoch. Dem will die Kampagne entgegenwirken und ruft mit vier alltäglichen Szenen dazu auf, Antisemitismus in jeder Form ernst zu nehmen und zu melden.

Wie die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (Rias Berlin) mitteilte, gab es allein zwischen Januar und Juni letzten Jahres 522 dokumentierte Vorfälle. Das sind laut Rias Berlin rund drei Meldungen pro Tag.

Sensibilisierung schaffen 

Dieses wachsende Problem kann laut Innensenatorin Spranger „nur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ gelöst werden. So hofft sie, dass die Plakate jeden Berliner sensibilisieren, auf antisemitische Vorfälle zu achten, den Betroffenen zur Seite zu stehen und zur Anzeige zu bringen. Nur so könne Antisemitismus „zielgerecht bekämpft“ werden. 

Auch der Beauftragte der Jüdischen Gemeinde zu Berlin gegen Antisemitismus und Mitglied des Fachbeirats Sigmount A. Königsberg war an dem Projekt beteiligt und sieht die Kampagne als „ein starkes Zeichen für Toleranz und Vielfalt in unserer Stadt“. 

Berlinweite Kampagne 

Die Kampagne wird in den nächsten zwei Wochen auf Plakaten, digitalen Werbeplattformen und Postkarten zu sehen sein. Des Weiteren sind schulische und außerschulische Bildungsprojekte bezüglich Antisemitismus in Planung.

Text: red, Bild: Kampagne Dunkelfelderhellung