Lions

Entstanden sind die Lichtenberg Lions im November 2019 als Freizeitteam ohne Vereinszugehörigkeit. Ein paar Leute, die Lust hatten, Flag Football zu spielen, hatten sich über Facebook und verschiedene Freundeskreise zusammengefunden, um Trainings und allererste Spiele auf dem Lichtenberger Zachert-Sportplatz auszutragen.

„Ohne Antrag beim Bezirksamt, einfach so sind wir auf den Platz damals rauf“, erinnert sich der 33-jährige Thomas Hebold der als Sozialarbeiter an der Bürgermeister-Ziethen-Grundschule in der Nähe vom Tierpark arbeitet.

Neue Heimat beim SV BVB 49

„Im September 2020 habe ich dann Kontakt zum SV BVB 49 bekommen. Deren Präsident Wolfgang Gribb hat uns angeboten, eine eigene Abteilung beim Verein gründen zu können. Die Lichtenberger Lions bekamen einen Namen und fanden ihr Zuhause im Verein an der Siegfriedstraße“, erklärt Hebold, der in seinen frühen Jugendjahren auch American Football, die bekanntere und auch etwas verletzungsgefährlichere Variante im Tackle-Modus gespielt hat.

Gefahrloser „Jedermannsport“

Flag-Football ist die entschärfte Version dieses US-Volkssports. Bei Matches dieser Variante, geht es nicht darum, den ballführenden Gegner zu Fall zu bringen – es genügt, die Flag (Flagge, Tuch), die jeder Spieler in Hüfthöhe an seiner Kleidung angesteckt trägt, zu ziehen, damit die Spielzüge der gegnerischen Mannschaft unterbrochen werden können. Gespielt wird in zwei Teamteilen: Die fünf Spieler der Offensivabteilung (Offense) stehen immer auf dem Platz, wenn das eigene Team in Ballbesitz ist, die Defense kommt zum Zug, wenn der Gegner den Ball hat.

Ziel aller Spielzüge ist es in der Offense, den eigentümlich geformten Ball bis über die Grundlinie der gegnerischen Hälfte hinaus zu tragen und dort zu platzieren. Das gegnerische Defense-Team versucht indes, gebau diese Spielzüge zu verhindern.

Mixed Teams sind hier der Standard

Entstanden ist Flag Football, um Kinder für den American Football zu begeistern. Inzwischen hat dieser Sport als kollisionsfreie Variante des Football eine große und wachsende Fan-Gemeinschaft gewonnen und eine tolle Besonderheit beim Flag-Football sorgt für weiteren Zulauf: Frauen und Männer speilen im selben Team – mitmachen können tatsächlich nahezu alle Menschen  im sportfähigen Alter ab 16 Jahren. 

Allein in den USA spielen über eine halbe Million junger Menschen im organisierten Flag Football. In Deutschland sind es gerade mal vierzig Teams, die sich in den vergangenen Jahren zusammengefunden haben. In Berlin nehmen in der offiziellen Liga derzeit vier bis sieben Teams teil.

Gesunder Sport

Beim Flag-Football muss eigentlich kein Spieler große Verletzungen fürchten – das Spiel ist von Grund auf körperlos definiert – Kollisionen oder Stürze sind bei diesen Matches die absolute Seltenheit. Auch konditionell ist der Sport so angelegt, dass ältere mit jüngeren Mitspielern mithalten können.   Es gibt Pausen zwischen den Spielzügen und echte Körperattacken sind sogar explizit verboten.

Einladung zum mitmachen

Wer Interesse hat, einmal mitzumachen, sollte unbedingt bei den Trainings in der Siegfriedstraße vorbeischauen. „Wir trainieren jetzt auch im Winter zwei Mal pro Woche. Die Seniors im Alter ab 16 Jahren sind immer montags und donnerstags in der Zeit von 19 bis 21.30 Uhr auf dem Platz. Unsere Juniors im Alter von 12 bis 15 Jahren trainieren montags von 18.30 bis 20 Uhr und donnerstags von 17.30 bis 19 Uhr“, sagt Thomas Hebold.

Eine spezielle Ausrüstung brauche man für diesen Sport nicht. „Sportklamotten halt. Und ein angepasster Zahnschutz. Den gibt es für ein paar Euro im Sportfachhandel“, sagt der Spielertrainer, dessen Senior-Team derzeit rund 30 Mitglieder zählt. „Polizisten, Angestellte im öffentlichen Dienst und Studenten im Alter von 19 bis 54 Jahren sind dabei. Bei uns kann jeder mitmachen“, lautet Hebolds Einladung. Die Lions werden im kommenden Jahr übrigens auch m Berliner Ligawettbewerb antreten.

Mehr infos zu den Lichtenberger Lions gibt es hier.

Text: Stefan Bartylla, Bilder: Lichtenberger Lions