Kehren

Das Bezirksamt Lichtenberg hat drei Projekte mit dem erstmals verliehenen Umwelt- und Naturschutzpreis ausgezeichnet. Der erste Preis, dotiert mit 300 Euro Preisgeld, ging an das Projekt „Kehrenbürger Lichtenberg“ unter der Leitung von Albrecht Trübenbacher.

Den zweiten Platz und 200 Euro Preisgeld erhielt die Arbeitsgruppe Freifläche der BLO-Ateliers an der Kaskelstraße 55. Der dritte Platz und 100 Euro gingen an die Bezirksgruppe Lichtenberg des Naturschutzbundes (NABU) mit dem Projekt „Schutzgebietsausweisung Biesenhorster Sand“ unter der Leitung von Jens Scharon.

„Die Jury war von der Fülle an Ideen für die Lichtenberger Projekte im Bereich Umwelt-, Natur- oder Klimaschutz begeistert. Einige Projekte sind der Jury bisher noch nicht bekannt gewesen, was beweist, dass die Lichtenbergerinnen und Lichtenberger sich viel mehr engagieren, als man bislang vermuten konnte“, erläuterte der für Umwelt- und Naturschutz zuständige Lichtenberger Bezirksstadtrat und Juryvorsitzende, Martin Schaefer (CDU) die Wahl. Man habe deshalb beschlossen, drei vom Ansatz her völlig unterschiedliche Projekte mit insgesamt 600 Euro zu würdigen.

Zwölf Projekte in der Auswahl

Die neue Auszeichnung geht auf einen Beschluss der Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV) aus dem Jahr 2020 zurück. Sie würdigt von nun an einmal jährlich das Engagement für den Umwelt- und Naturschutz von Bürgern, Initiativen, Vereinen, Schulen oder anderen Institutionen.

Die ersten Preisträger der diesjährigen Wahl, Die Lichtenberger Kehrenbürger gibt es seit dem September 2018. Ursprünglich organisierte sich die Gruppe über die Nachbarschaftsplattform nebenan.de – inzwischen betreibt die Initiative aber mehrere Kanäle über social media sowie seit Juli 2021 eine Website.

Immer am ersten Samstag im Monat

Seit dem Start gab es die die Unterstützung der BSR und ihrer Kehrenbürger-Initiative unterstützt aus der sich nach einiger Zeit auch der Name der Lichtenberger Initiative ableite.

Regelmäßig treffen sich die Mitglieder am ersten Samstag eines Monats, um in der Gegend zwischen Nöldnerplatz und Treskowallee dem Müllproblem auf Frei- und Grünflächen den Kampf anzusagen.

In der gesamten Region aktiv

Darüber hinaus ist die Gruppe auch in Karlshorst unterwegs oder kooperiert mit CleanUp-Aktionen und – Initiativen in Treptow-Köpenick und Kreuzberg. Mit  November 2021 beteiligten sich die Lichtenberger Kehrenbürger an 32 offiziellen Aktionen, bei denen mehr als 9 Tonnen Müll aus den Grünanlagen in Lichtenberg und Karlshorst entfernt wurden. Zu den 32 offiziell beworbenen und durchgeführten Aktionen kam noch eine Vielzahl anderer CleanUps hinzu.

„Insgesamt dürften wir rund 150 CleanUps durchgeführt haben“, heißt es auf der Website der Initiative, die mit mit 10 Leuten begann. Waren es am Anfang im Kern zwei benachbarte Familien, folgen nach knapp drei Jahren über 350 Menschen auf verschiedenen Kanälen den Aktionen und rund 150 Menschen haben inzwischen an den Aufräumterminen teilgenommen.

Beteiligung erwünscht

Ernsthafte Schwierigkeiten bekam das Lichtenberger Kehrenbürger-Projekt mit den Einführungen der COVID-Maßnahmen: „Durch den Lockdown im März 2020 wurden wir sehr geschwächt: Nicht nur, dass es nun galt, die Hygienebestimmungen im Auge zu behalten – nicht nur, dass uns dadurch die Zahl der Beteiligten verständlicherweise massiv einbrach – auch die BSR stellte die Unterstützung komplett ein: Weder Müllentsorgung noch Materialbereitstellung waren möglich“, erläutern die Sprecher der Initiative, die sich mit der Preisverleihung weitere Öffentlichkeit und Beteiligungsmöglichkeiten erhoffen. 

Aufgrund der aktuellen Pandemielage und der Coronaschutzverordnungen mussten die ursprünglich angedachten Feierlichkeiten anlässlich der Preisvergabe abgesagt werden. Die Preisträger und Einreichenden der Projektvorschläge wurden über diese Entscheidung informiert.

Kehrenbürger Lichtenberg

Text:red, Bild: Kehrenbürger Lichtenberg