Glühwein, Mandelduft und Weihnachtsshopping unter Corona-Bedingungen: So haben sich die Berliner Weihnachtsmärkte aufgestellt. Einige wurden abgesagt.
Advent in Coronazeiten: Im vergangenen Jahr wurden die Berliner Weihnachtsmärkte wegen zu hoher Sieben-Tage-Inzidenzen (Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner) abgesagt. Im November 2020 lagen die Werte zwischen 180 und 200.
Anfang dieser Woche schossen sie erstmalig seit Beginn der Pandemie über 300. Tendenz steigend. Die Weihnachtsmärkte finden aber statt. Viele der größten und bekanntesten kehren nach der Corona-Pause im vergangenen Jahr zurück und öffnen am 22. November. Ob sie beim Einlass auf das 2G- oder 3G-Modell setzen, bleibt ihnen überlassen.
Kein Glühen im Grünen
Stand jetzt öffnen fünf der gängigen großen Weihnachtsmärkte unter der 2G-Regel, einige Märkte öffnen gar nicht, weil sie die Auflagen nicht erfüllen konnten. Darunter der vorm Schloss Charlottenburg.
Laut Veranstalter Tommy Erbe sei das Konzept nicht mit der aktuellen Infektionsschutzverordnung vereinbar. Demnach darf nämlich kein Alkohol auf Grünflächen ausgeschenkt werden. Leider aber ist die gesamte Fläche vorm Schloss als Grünfläche deklariert. Ohne Glühwein und Punsch also kein Weihnachtsmarkt in Charlottenburg. Eine Übersicht zu weiteren Berliner Weihnachtsmärkten, die abgesagt wurden, gibt es hier.
Locker bei 2G
Auch der Weihnachtsmarkt in der Spandauer Altstadt findet nicht wie gewohnt statt. Er zieht, wie schon im vergangenen Jahr, in die Zitadelle Spandau. Dort gilt das 2G-Modell wie auch für den Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt, den am Roten Rathaus, auf der Schlossinsel Köpenick (geöffnet nur vom 10. bis 12. Dezember) und auf Lehmanns Bauernhof in Marienfelde (geöffnet am 2. und 3. Adventswochenende).
Für Weihnachtsmärkte mit 2G-Regel gilt: Besucher müssen entweder vollständig geimpft oder genesen sein. Dafür gibt es keine Maskenpflicht, keinen Mindestabstand, keine Personenobergrenzen. Kinder unter sechs Jahren brauchen keinen Test, Kinder ab zwölf Jahre schon.
Maske rauf, Maske runter
Der Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, der Lucia Weihnachtsmarkt sowie viele weitere werden unter 3G-Bedingungen stattfinden. Dies bedeutet, dass Besucher vollständig geimpft, negativ getestet oder genesen sein müssen. Kinder unter sechs Jahren müssen kein Testergebnis vorlegen. Zeitgleich dürfen sich maximal 2.000 Personen auf dem Weihnachtsmarktgelände aufhalten.
Dort, wo kein Mindestabstand von 1,50 Metern zueinander eingehalten werden kann, gilt Maskenpflicht. Für das Glühwein trinken und Mandeln oder Bratwurst essen sollte man sich also ein freies Plätzchen suchen, um die Maske abzunehmen. Wird wohl nicht so einfach werden.
Abseits der Großen
Alexanderplatz, Rotes Rathaus, Gendarmenmarkt, Gedächtniskirche, Lucia und Co. – wer kennt sie nicht, die Groß-Weihnachtsmärkte? Abseits der bekannten und beliebten Riesen möchten wir Ihnen noch eine Handvoll kleinere, aber dennoch sehr interessante vorstellen.
Da wäre zum Beispiel der Kulturweihnachtsmarkt im Lichtenberger Strandbad Orankesee. Er findet zum ersten Mal unter dem Namen „Orankelichter“ statt, und zwar vom 10. bis 12. und vom 17. bis 19. Dezember, jeweils von 12 bis 20 Uhr. Auch hier gilt 2G.
Spektakulärer Gast ist der russische Künstler Sergej Korsakov mit seinem Cardboardia-Straßentheater mit Bauwerken und Figuren aus Pappe. Natürlich gibt es auch Geschenke-Shopping und Foodtrucks mit Köstlichkeiten aus aller Welt. Doch die Orankelichter sind vor allem ein Kulturweihnachtsmarkt. Musik, Artistik, Lesungen und Zauber machen die besondere Atmosphäre aus.
Mal was anderes
An allen Adventswochenenden laden die Holzmarkt-Betreiber zum alternativen Wintermarkt nach Friedrichshain ein. Glühwein und Live-DJs sowie „viel zu erleben für Groß und Klein“ versprechen die Macher. In einer Märchenhütte etwa kann man weihnachtlichen Geschichten lauschen. Der Indoor-Spieplatz bietet Spaß auch bei Nässe und Kälte. Der Markt hat freitags von 16 bis 22 Uhr sowie an den Wochenenden von 14 bis 22 Uhr geöffnet.
Vor die Christuskirche in Oberschöneweide (Firlstraße 16) wird am 27. November geladen. Hier wird es einen romantischen Lichtermarkt sowie ein Adventskonzert geben. Um 14 Uhr wird der Markt mit dem Bläserchor Johannisthal eröffnet. Dann beginnt das Markttreiben mit Basteln und Musik in der Kirche. Ende ist gegen 18 Uhr.
Für Hundeliebhaber
Wer einen Hund hat, kann seinem Liebling ein schönes weihnachtliches Geschenk auf dem Hundeweihnachtsmarkt im Grunewald aussuchen (Hüttenweg 90). Der findet am 27. und 28. November statt. Eintritt: 2,50 Euro. Wir wünschen Ihnen, liebe Leser, einen besinnlichen Start in die Adventszeit.
Text: Sara Klinke, Bild: IMAGO / Ina Peek