Das Humboldt Forum öffnet nach und nach seine Räumlichkeiten. Nun hat auch die Dachterrasse geöffnet.
In rund 30 Metern Höhe und auf 1.800 Quadratmetern können Berliner und Besucher nun einen Rundum-Blick auf die Stadt genießen – und auf das nicht ganz unumstrittene Spruchband der Kuppel.
Blick auf Berlin
Die Kombination aus mehreren Bibelstellen verlangt die Unterwerfung der gesamten Menschheit unter das Christentum. Neben dem Kreuz auf der Kuppel und der barocken Fassade gehört der in riesigen Goldlettern gefasste Satz zu den am meisten kritisierten Details des rund 680 Millionen Euro teuren Zentrums für Kunst, Kultur und Wissenschaft.
Aber auch Teil der Ausstellung im Inneren sind weiterhin umstritten. Bei den Benin-Bronzen, die bald gezeigt werden sollen, handelt es sich laut Experten um Hehlerware aus Plünderungen der britischen Kolonialtruppen im damaligen Königreich Benin.
Goldene Silhouette
Wer das Humboldt Forum dennoch besichtigen möchte, kann nun auch auf die Dachfläche ausweichen. Bis Mitternacht können täglich rund 400 Menschen kostenlos die Dachterrasse besuchen.
Zum fünf Millionen Euro teuren Dachausbau gehört auch ein Restaurant, das nach der französischen Naturforscherin Jeanne Baret benannt ist. Zudem sind Kunstwerke auf dem Dach zu entdecken.
„Insurgentes Sur“ thematisiert eine goldene Silhouette von Berlins Partnerstadt Mexiko-City, die sich optisch in das Berliner Stadtbild einpasst.
Weitere Öffnungen
Ende des Jahres soll zudem eine Klanginstallation des aus Nigeria stammenden Künstlers Emeka Ogboh zu hören sein. Mit der Öffnung der Dachterrasse wird ein weiterer Teil des Humboldt Forums der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Im September haben bereits erste Teile des Ethnologischem Museums und des Museums für Asiatische Kunst in der zweiten und dritten Etage des Westflügels eröffnet.
Text: red., Bild: IMAGO/Shotshop