Die Sanierung des Tempelhofer Flughafens könnte ein Generationenprojekt werden.

Seit 15 Jahren steigen am Flughafen Tempelhof keine Flugzeuge mehr auf. Seitdem gibt es immer wieder neue Ideen für das Areal. Langfristig wird daraus wohl ein Generationenprojekt.

Experimentierort für Kultur

Seit dem Volksentscheid 2014 gegen eine Randbebauung ist das Areal Lieblings-Streitthema zwischen Aktivisten und verschiedenen Parteien. Wenig hört man vom Flughafengebäude selbst. Dafür wurde zwar ein Konzept beschlossen, aber bislang nur wenig umgesetzt. Das Konzept und den Umbau verwaltet seit zehn Jahren die Tempelhof Projekt GmbH im Auftrag des Landes Berlin. „Der Flughafen Tempelhof soll in den kommenden Jahren zu einem Experimentierort und neuem Stadtquartier für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft werden.“ Langfristig hat der Senat das Leitbild, die sogenannte „Vision 2030+“, beschlossen. Klingt nicht nur schwammig, sondern ist es auch.

Die Probleme beginnen schon bei der Sanierung

Das Gebäude selbst wurde jahrzehntelang vernachlässigt. Die Kosten für dieses Riesenprojekt belaufen sich wohl auf Millionen und die Mittel gibt es vom Senat laut CDU-Generalsekretär Stefan Evers immer nur scheibchenweise zur Verfügung. Aus diesem Grund gebe es im Gebäude derzeit diesen bunten Mieter-Mix aus Berliner Polizei, Kindergarten, Zentralem Fundbüro und Co. Wegen der Baumängel können keine neuen Mieter mehr aufgenommen werden. Doch die Sanierung verzögert sich trotzdem. Der Aufwand ist nämlich enorm.

Enorme Dimensionen

Die Tempelhof Projekt GmbH spricht von einem „Generationenprojekt“. „Wir werden sicherlich 15 bis 20 Jahre brauchen“, sagt die Sprecherin der Tempelhof Projekt GmbH, Irina Dähne. So müssten etwa Schadstoffe entfernt, die Bausubstanz saniert und der Brandschutz erneuert werden. Perspektivisch soll das Flughafengebäude klimaneutral werden. Deshalb kommt noch eine energetische Sanierung dazu. 

Datum: 25. Juli 2021, Text: Anna von Stefenelli, Bild: IMAGO / Achille Abboud