Gute Nachrichten für Biesdorf, Mahlsdorf und Kaulsdorf. Das geplante Konzept zur Erprobung des Rufbusses greift ab Frühjahr 2022 im Marzahn-Hellersdorfer Siedlungsgebiet.
Der Rufbus wird außerhalb des S-Bahn-Rings in einem etwa 41 Quadratkilometer großen Gebiet vom Ostkreuz bis zur Berliner Stadtgrenze eingesetzt werden. In Marzahn-Hellersdorf werden damit nicht nur Mahlsdorf-Süd, sondern auch Kaulsdorf und Biesdorf mit dem neuen Angebot versorgt. Dieses Gebiet umfasst gleich mehrere mit dem „klassischen“ ÖPNV unterversorgte Gebiete (s. Grafik).
Probebetrieb mit Monitoring
Ziel dieser Erprobung ist es, die bestmöglichen Bedingungen für den Rufbus durch das Feedback von Nutzern zu entwickeln, lässt die BVG wissen. Das Pilotprojekt wird durch ein Monitoring begleitet und bei Bedarf seien Anpassungen noch während des Projektverlaufs möglich. In diesem Sinne verstehen sich die nun vorgestellten Planungen als der Beginn eines modernen Mobilitätsangebotes für Marzahn-Hellersdorf.
Als Betriebszeit sind mindestens 16 Stunden am Tag vorgesehen. Neben den Haltepunkten des klassischen ÖPNV werden in Straßen und Quartieren ohne ÖPNV-Bedienung virtuelle Haltestellen angefahren. Deren Abstände orientieren sich an der Haltepunktdichte von Bus- und Straßenbahnlinien (durchschnittlich 300 Meter Abstand).
Darüber hinaus sollen, soweit möglich, an öffentlichen Einrichtungen im Bediengebiet, die für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen von Bedeutung sind – zum Beispiel Bibliotheken, Ärztehäuser und Seniorentreffs – virtuelle Haltestellen vorgesehen werden. Die Rufbus-Flotte wird bis zu 26 Fahrzeuge umfassen. Bis zu acht Fahrgästen können sich einen Bus für eine gemeinsame Strecke teilen. Der Betriebsstart des Projektes soll im Frühjahr 2022 erfolgen – alles hängt aber davon ab, wie schnell der BVG eine Vergabe an Subunternehmer gelingt.
Das kostet die „letzte Meile“
Grundsätzlich benötigt jeder Fahrgast einen VBB-Fahrausweis der Tarifgruppe B. Die weitere tarifliche Differenzierung innerhalb des Bediengebiets wird dann wie folgt umgesetzt:
Die Übersichtskarten in Kurz-Präsentation für den Rufbus der BVG im Marzahn-Hellersdorfer Bezirksgebiet
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Bei „Zubringern zu „klassischem ÖPNV“ innerhalb „unterversorgter Gebiete“ ist die Nutzung ohne weiteren Zuschlag möglich. Außerhalb der „unterversorgten Gebiete“ wird zum VBB-Ticket für Berlin B ein Komfortzuschlag von 1,50 Euro fällig. Mitfahrer zahlen dafür nur 50 Cent dazu. Für Direktfahrten mit dem Rufbus zwischen „virtuellen Haltestellen“ wird ein variabler Komfortzuschlag bei einem Kilometerpreis in Höhe von 1,50 Euro je Kilometer fällig. Mitfahrer zahlen auch hier jeweils 50 Cent pro Kilometer dazu.
Datum: 3. Juli 2022, Text red/ylla, Bild: IMAGO/Jürgen Ritter