Die Moltkebrücke erhält einen Ersatzneubau. Im Oktober sollen die Arbeiten an dem baufälligen Bauwerk nahe dem Botanischen Garten starten.
Die vorhandene Brücke stammt aus dem Jahr 1909. Der zunehmende Verkehr hat ihr sichtlich zugesetzt. Seit 2017 gibt es eine Einbahnstraßenregelung für den Autoverkehr in nördliche Richtung. Wegen der massiven Schäden an Haupt- und Nebentragwerk sind die Gehwege auf der Brücke vollständig gesperrt. Der Fußverkehr wird über die andere, für den Kfz-Verkehr gesperrte Fahrspur geleitet.
Voraussichtlich ab Oktober wird in einer zweijährigen Bauphase ein zeitgemäßer Neubau errichtet. Das teilt die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mit. Es werde eine umfassende Bürgerbeteiligung geben. Die Moltkebrücke liegt innerhalb eines dicht bebauten Wohngebiets und dient der Verbindung der Steglitzer Ortsteile Dahlem und Lichterfelde.
Freigabe ist für 2023 geplant
Und so sieht der vorläufige Zeitplan für die Bauarbeiten aus: Im Oktober beginnen erste Rodungs- und Fällarbeiten sowie vorbereitende Maßnahmen der Berliner Wasserbetriebe. Ab Februar werden Behelfsbrücken errichtet. Der Abbruch der jetzigen Moltkebrücke folgt im April. Im Mai startet der Brückenneubau und der Rückbau der Aufzugsanlage. Die Verkehrsfreigabe ist für September 2023 angesetzt. Die Baukosten: rund 10,4 Millionen Euro.
Die Enzian- beziehungsweise Moltkestraße wird von der Hortensienstraße bis zum Gardeschützenweg während der Bauzeit für den Rad- und Autoverkehr vollständig gesperrt, so die Senatsverwaltung. Vor Beginn der Abbrucharbeiten werden zwei Behelfsbrücken errichtet, um die Wegeverbindung aufrechtzuerhalten. Die östliche Behelfsbrücke dient als Anbindung an den S-Bahnhof „Botanischer Garten“.
S-Bahn wird viele Male unterbrochen
Während der Baumaßnahme komme es zu insgesamt 18 sogenannten Sperrpausen für den S-Bahn-Verkehr, heißt es weiter. Die Pausen dauern zwischen 13 und 78 Stunden. Es gibt insgesamt zehn Totalsperrungen, davon sechs im Jahr 2022 und noch vier im Jahr 2023. In den rund zwei Jahren Bauzeit wird der S-Bahnverkehr viermal eingleisig sein. Während der Sperrzeiten könne es in den Nachtstunden zu Lärmbelästigung kommen. Während der zehn Totalsperrungen ist der S-Bahnverkehr unterbrochen. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen werde eingerichtet.
Interessierte können sich auf dem Portal meinBerlin.de über den Stand des Bauvorhabens informieren.
Datum: 5. Juli 2021, Text: red, Bild: Sen UVK