Das Stadtmuseum Berlin setzt Corona-Online-Sammlung fort. Weiterhin Einsendungen erwünscht.
Ein Jahr Pandemie, ein Jahr in der Hauptstadt, wie Berliner es so noch nicht kannten. Im vergangenen Frühjahr hat das Stadtmuseum Berlin den Aufruf „Berlin jetzt!“ gestartet, um die einschneidenden Veränderungen im Zuge der Corona-Pandemie zu dokumentieren und für die Zukunft aufzubewahren. Knapp 365 Tage später sind mehr als 1.000 digitale Fotos beim Museum eingetroffen – oft als Beitragsserie. Diese sind nun in der „Sammlung Online“ zu sehen. Und das Museum sammelt weiter: „Die Pandemie bestimmt auch nach einem Jahr den Alltag und das Leben, deshalb ruft das Stadtmuseum Berlin weiterhin dazu auf, Fotografien, Objekte und Geschichten zur Veröffentlichung auf der digitalen Plattform einzusenden.“ Berliner können also weiterhin ihre Alltagsentdeckungen in der Pandemie an das Museum schicken.
„Bislang haben wir vor allem Impressionen aus der ersten Welle im Frühjahr 2020 gesammelt, aber die jetzige Situation ist mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger. Schaut also weiter mit kritischem Blick auf die Stadt und sendet uns eure Eindrücke. Jeder kann sich beteiligen, um die Stadtgeschichte mit zu erzählen“, so der Direktor des Stadtmuseums Berlin, Paul Spies.
Leere Stadt auf Fotos festgehalten
Zu Beginn der Pandemie hat das Stadtmuseum Berlin viele Fotografien der leeren Stadt, von menschenleeren Plätzen und Straßen, von verschlossenen Orten, von Schildern und Aushängen erhalten. Immer wieder war auch die plötzliche Toilettenpapierknappheit ein Thema. Viele Einsendungen haben zudem das persönliche Erleben von Distanz, Einsamkeit oder Not zum Thema gemacht, aber auch den kreativen und humorvollen Umgang der Berliner mit den Folgen der Pandemie. Die Geschichten und Bilder zeigen, wie die Menschen Wege finden, um miteinander in Verbindung zu bleiben – zum Beispiel mit Hofkonzerten oder einem selbst gebastelten Balkon-Lift für die kontaktlose Überbringung kleiner Geschenke. Manche Bilder zeigen auch Streetart-Kunstwerke, welche die aktuelle Situation kommentieren.
Neue Situation
Etliche Berliner Künstler haben ihre Eindrücke und Gedanken darüber hinaus in Grafiken, literarischen Texten und Filmen verarbeitet. Auch Kinder und Jugendliche haben sich an dem Aufruf beteiligt – vor allem in Form von Zeichnungen und Comics. Da sich mit fortschreitender Zeit ebenso der Blick auf die andauernde Ausnahmesituation verändert, bittet das Stadtmuseum Berlin weiterhin um Fotografien, Objekte und Geschichten von und aus Berlin.
Veränderter Fokus. Diesmal aber mit einem etwas abgeänderten neuen Fokus auf folgende Fragen: Wie geht es Ihnen ein Jahr nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie? Was sind Ihre Herausforderungen und wie gehen Sie damit um? Was bereitet Ihnen Freude? Alle Informationen, die bisherige Online-Sammlung und sämtliche Einsendemöglichkeiten für die gesammelten Berlin-Eindrücke gibt es im Internet.
Datum: 22. April 2021, Text: red., Bild: imago images/Rolf Zöllner