Zu einem Polizeieinsatz kam es am Sonntag am Kreuzberger Mehringdamm. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei soll der Tempelhof-Schöneberger BVV-Abgeordnete Harald Sielaff (CDU) an einem Imbiss-Stand den Inhaber fremdenfeindlich beleidigt haben.

Dabei soll er Dokumente zum Aufenthalt des 41-Jährigen Imbissbetreibers und zum Betrieb des Verkaufstandes gefordert haben. Als der Koch dies verweigerte, habe Sielaff eine Kunststoffflasche vom Tresen genommen und sie in das Innere des Imbisses geworfen. Dabei habe sich der Deckel gelöst und die Sauce die Bekleidung sowie das Gesicht des Imbiss-Betreibers beschmutzt. Bei der Überprüfung gab der 55-Jährige an, Alkohol getrunken zu haben und händigte den Beamten den Ausweis einer Bezirksverordnetenversammlung aus. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnte Sielaff seinen Weg fortsetzen. Die Einsatzkräfte leiteten Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung und Sachbeschädigung ein.

Politiker zeigt Bedauern und tritt von Amt zurück

Sielaff bedauerte am Montag in einem Statement die Ereignisse, stellte aber fest, dass er zu keinem Zeitpunkt  die Anwendung von Gewalt angedroht und keinerlei rassistischen Äußerungen getätigt habe. Der Polizei gegenüber soll  Sielaff eingeräumt haben, Alkohol getrunken zu haben. Von seinem BVV-Posten als Vorsitzender im Ausschuss für Bürgerdienste und Ordnungsangelegenheiten trete er indes zurück. Er wolle den  Ausschuss nicht unter dem Eindruck der aktuellen Vorwürfe gegen ihn belasten.

Datum: 20. Januar 2021, Text: Red / Ylla, Bild: Stefan Bartylla