Europapark Rust

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Im Blankenburger Süden entsteht Europas größter Freizeit- und Vergnügungspark. Damit ist der Standort Mauerpark vom Tisch.

Das Aufatmen in der unmittelbaren Nachbarschaft war groß: In ihrer ersten Sitzung nach den Neuwahlen hat sich die Bezirksverordnetenversammlung mit überwältigender Mehrheit darauf geeinigt, den Mauerpark in seiner jetzigen Form zu erhalten und den Jahnsportpark so zu ertüchtigen, wie es im Siegerentwurf eines städtebaulichen Wettbewerbs beschrieben wird. Was zunächst wie eine Niederlage für die neu gebildete, parteiübergreifende Fraktion der Exil-Schwaben in der BVV ausschaut, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Sieg auf ganzer Linie. Denn fest steht: Der Ableger des Europaparks Rust soll ab 2022 im eigentlich für Wohnungsbau vorgesehenen „Blankenburger Süden“ errichtet werden.

Ersatzfläche im Norden Berlins

„Als man uns als Ersatzfläche für den Europapark 2 die 150 Hektar im Norden Berlins angeboten hat, ist es uns sehr leicht gefallen, auf die knapp 20 Hektar Mauerpark und Jahnsportpark zu verzichten“, zeigte sich Herbert Steimle, Fraktionsvorsitzender der Exil-Schwaben in der BVV, äußerst erfreut.

Geradezu euphorisch reagierte die Geschäftsführung des Europaparks Rust in einer ersten Stellungnahme, die dem Berliner Abendblatt exklusiv vorliegt: „Der Europapark Berlin kann nun auf einer fast doppelt so großen Fläche wie der in Rust geplant werden. Damit wird es uns gelingen, Disneyland Paris den ersten Rang als meistbesuchter Freizeitpark Europas streitig zu machen.“ Dies sei auch eine Chance für die von Corona gebeutelte Tourismusbranche Berlins, heißt es in dem Schreiben.

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Text: Ulf Teichert, Bild: Hans-Joerg Haas