ICC Hertha

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Aus dem seit Jahren leer stehenden auch „Raumschiff“ genannten ICC wird ein Fußballtempel für den Bundesligisten Hertha BSC. Mit dieser Entwicklung im Standort-Streit für ein Hertha-Stadion hätten wohl die wenigsten gerechnet. Der Fußballverein soll künftig auf dem Messegelände, genauer im Internationalen Congress Centrum (ICC) seine Heimat finden und wird dort die Heimspiele der Profimannschaft austragen lassen. Das sanierungsbedürftige Gebäude wurde 1979 eröffnet, wird seit 2014 aber nicht mehr als Kongresszentrum genutzt. Seit 2017 steht es leer. Mindestens ebenso lange suchen die Herthaner nach einem Standort für ein eigenes Fußballstadion. Nun sollen beide „Problemfälle“ im Westen der Stadt gelöst werden.

Ausfahrbares Dach für jedes Wetter

Um das Spielen im ICC möglich zu machen, wird das Gebäude so umgebaut, dass es Platz für ein Stadion mit rund 50.000 Zuschauern bietet. Eine Besonderheit soll das Dach sein, das sich je nach Wetterlage entweder komplett schließen oder öffnen lässt. Eingeplant sind zudem eine Food-Meile und ein Hertha-Shop. Bislang wurden bauliche Änderungen an dem Gebäude wegen des Denkmalschutzes kritisch gesehen. Doch um Hertha den Traum von einem reinen Fußballstadion erfüllen zu können, dürfe das Thema nicht „so eng gesehen werden“, heißt es dazu aus dem Senat.

Die markante ICC-Unterführung, die schon als Hollywood-Drehkulisse diente, soll zukünftig in Hertha-Farben erstrahlen. Dafür werden die orangefarbenen Kacheln gegen blaue ausgetauscht. Die Bauarbeiten sollen schon in Kürze beginnen und wie von Hertha seit langem geplant, am 25. Juli 2025 beendet sein.

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Text: kr, Collage: IMAGO/Dirk Holst/Andreas Haas/Stefan Bartylla