Sanierungsstau an Lichtenberger Schulen

Auch in den 90er-Jahren war der Sanierungsstau an Schulen gigantisch.

Bröckelnde Fassaden und feuchte Innenräume: In den frühen Jahren nach der Wiedervereinigung sind nicht nur viele Wohnhäuser in einem katastrophalen Zustand, auch um viele Schulgebäude steht es schlimm. Auf 80 bis 100 Millionen Deutsche Mark wird der Sanierungsbedarf 1991 allein an den Lichtenberger Schulen geschätzt.

Schlimmer Zustand

Beitrag aus dem Berliner Abendblatt, 1991
Der Sanierungsstau an Schulen ist nach wie vor immens.

„20 Jahre lang nichts getan“: Dieser Satz des Lichtenberger Bildungsstadtrats ist auch drei Jahrzehnte später oft zu hören, wenn es um den Zustand der Schulen in Lichtenberg und ganz Berlin geht. Und doch tut sich im Bezirk einiges. Allein im Jahr 2019 steckte das Land Berlin 13,4 Millionen Euro in die Sanierung von sieben Schulen in Lichtenberg. 66 Millionen Euro standen dafür im Bezirkshaushalt zur Verfügung. Bis zum Jahr 2023 fließen 229 Millionen Euro für Sanierungsprojekte an 25 Schulen in dem östlichen Bezirk.

 

Osten boomt

Vor allem aber macht Lichtenberg seit einigen Jahren mit neu gebauten oder erweiterten Schulen und der Reaktivierung einst geschlossener Schulstandorte von sich reden. Kein Wunder, denn im Gegensatz zu den eher tristen 90er-Jahren wächst die Bevölkerung. Lebten 2001 254.690 Menschen im soeben fusionierten Bezirk, waren es im vergangenen Jahr 296.837. Nur in Pankow und Treptow-Köpenick ist das Bevölkerungswachstum im Bezirksvergleich derzeit größer. Lichtenberg boomt und die Schulen wachsen mit. 

Text: Nils Michaelis, Bilder: IMAGO, Jürgen Ritter, Sara Klinke