Die Buchhaltung der Zukunft beginnt schon heute. Foto: Daenin, Shutterstock
Die Buchhaltung der Zukunft beginnt schon heute. Foto: Daenin, Shutterstock

Die Buchhaltung stellt ein zentrales Element jedes Unternehmens dar, da in dieser essenziellen Abteilung finanzielle Transaktionen erfasst und verbucht werden, wodurch Unternehmen stets einen guten Überblick über ihre finanzielle Situation haben. Dabei sorgen die Digitalisierung sowie sich verändernde rechtliche Vorgaben für entsprechende Herausforderungen. Firmen müssen diese beachten, damit keine rechtlichen Probleme entstehen.

Aktuelle Buchhaltungsnormen – Ein Überblick

Grundsätzlich gilt, dass jedes Unternehmen eine Buchhaltung anfertigen muss, damit Kenntnis über die finanzielle Situation sowie die generierten Gewinne besteht. Auf deren Basis ermittelt das zuständige Finanzamt die zu zahlenden Steuern. Welche Pflichten an die Buchhaltung im Einzelfall bestehen, ist von verschiedenen Faktoren abhängig, zu denen unter anderem die gewählte Rechtsform zählt.

Hier wird vor allem zwischen der einfachen und der doppelten Buchführung unterschieden, wobei die einfache Buchführung mit einem geringeren bürokratischen Aufwand einhergeht. Für sie muss lediglich eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) erstellt werden, wodurch hauptsächlich kleine Selbstständige entlastet werden. Eine einfache Buchführung anfertigen können Selbstständige, die einen sogenannten freien Beruf ausüben sowie die Betreiber eines Kleingewerbes.

Die doppelte Buchführung und ihre Besonderheiten

Werden gewisse Voraussetzungen erfüllt, wie die Überschreitung bestimmter Grenzen für Gewinne und Umsätze, greift eine Pflicht zur Anfertigung der doppelten Buchführung. Gemäß Handelsgesetzbuch müssen alle Vollkaufleute die doppelte Buchführung anwenden, wobei jeder Geschäftsvorfall doppelt gebucht wird. Bei der doppelten Buchführung muss zur Ermittlung des Gewinns sowohl eine Bilanz als auch eine GuV aufgestellt werden, was den Aufwand deutlich erhöht. Ebendarum sollten sich vorrangig kleine Unternehmen mit der Frage auseinandersetzen, ob sie nicht die einfache Buchführung anwenden können.

Einfluss des technologischen Fortschritts auf die Buchhaltung

Auch die Buchhaltung bleibt hinsichtlich der Digitalisierung und den hierdurch entstehenden technologischen Neuerungen nicht außen vor, sodass auch die Buchhaltungsprozesse entsprechend angepasst werden müssen. Unternehmen können technologische Innovationen zur Steigerung der Produktivität nutzen, zu denen unter anderem künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) zählen. Der Einsatz moderner Buchhaltungssoftwares ist empfehlenswert, da diese Unternehmen dabei unterstützen, manuelle Prozesse zu automatisieren, wodurch große Effizienzgewinne entstehen können.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Wahrscheinlichkeit von Fehlern maßgeblich reduziert wird, da ein automatisiertes System keine Flüchtigkeitsfehler macht. Zudem basieren viele moderne Buchhaltungssoftwares auf der Cloud, was einen jederzeitigen Zugriff auf benötigte Daten erlaubt, insofern eine Internetverbindung besteht. Der jederzeitige Zugriff auf unternehmensinterne Finanzdaten erleichtert die Zusammenarbeit der jeweiligen Teams sowie die Verwaltung von Aufträgen und Rechnungen.

Die Bedeutung von Compliance und Datenschutz

Durch die Digitalisierung und die Nutzung von modernen Buchhaltungssoftwares entstehen viele Vorteile für Unternehmen. Allerdings müssen auch einige Herausforderungen berücksichtigt werden. Unternehmen müssen beispielsweise sicherstellen, dass gewisse Anforderungen an Compliance und Datenschutz erfüllt werden, damit eine gewisse Rechtssicherheit gewährleistet ist. Es gilt, sämtliche persönliche sowie finanzielle Daten vor dem Zugriff Dritter zu schützen, was eine sichere Speicherung, Übermittlung sowie Archivierung erforderlich macht.

Um dies zu bewerkstelligen, können Unternehmen auf moderne Verschlüsselungstechnologien sowie die Implementierung von Zugriffskontrollen innerhalb des Betriebs setzen. Hinsichtlich rechtlicher Vorgaben gilt es zudem die sogenannte Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu berücksichtigen, welche vorgibt, wie Unternehmen mit personenbezogenen Daten umzugehen haben. Dabei sollten die gesetzlichen Anforderungen bezüglich des Datenschutzes nicht nur aufgrund der rechtlichen Compliance eingehalten werden, sondern auch, weil der Schutz von Daten das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern fördert.

Trends und zukünftige Entwicklungen in der Buchhaltung

Im Rahmen der Digitalisierung und neuer Technologien hat sich die Buchhaltung in den vergangenen Jahren bereits deutlich gewandelt und Unternehmen durch Automatisierungen zu erheblichen Effizienzgewinnen verholfen. Aktuell setzen einige Unternehmen auf Künstliche Intelligenz (KI), um bestimmte unternehmensinterne Prozesse zu einem noch höheren Grad zu automatisieren und die Effizienz weiter zu steigern. Es ist davon auszugehen, dass sich die KI in Zukunft weiterentwickeln wird, wodurch sich vielfältige neue Anwendungsmöglichkeiten ergeben.

Dabei könnte auch die Buchhaltung revolutioniert werden. Da immer weniger Routineaufgaben von Mitarbeitern übernommen und eine immer größere Anzahl solcher Tätigkeiten von Maschinen erledigt werden, ist es empfehlenswert, sich bereits jetzt mit dem Einsatz von KI und maschinellem Lernen vertraut zu machen. Unternehmen, die sich gut in diesem wichtigen Zukunftsfeld auskennen, werden aller Voraussicht nach ihre Produktivität steigern und entsprechende Wettbewerbsvorteile erlangen können.