Zum Jahresende hin werden traditionell viele Versicherungen gewechselt – auch bei der Zahnzusatzversicherung zieht manch einer in Erwägung den Anbieter zu wechseln. Die Gründe sind unterschiedlich – einige Anbieter haben in den letzten Jahren stark an der Preisschraube gedreht und die Beiträge erhöht – da kann man durchaus vergleichen, ob man eine günstigere Zahnzusatzversicherung findet. Manch einer war vielleicht auch unzufrieden mit der Betreuung oder Abwicklung im Schadenfall – auch das ein häufiger Grund für Versicherungswechsel. Doch, lohnt sich das wirklich?
Ganz klar ist: eine private Zahnzusatzversicherung kann man nicht ganz so einfach wechseln wie z.B. die Autoversicherung oder eine Haftpflichtversicherung. Der Grund: bei Zahnzusatzversicherungen verändert sich das Risiko – nämlich Ihr Zahnzustand – im Laufe der Zeit. Die Versicherungen führen bei Antragstellung im Regelfall eine Gesundheitsprüfung durch – fraglich ob Ihr Zahnzustand jetzt noch so gut ist wie zum Zeitpunkt des ursprünglichen Abschlusses. Wenn nein, dann werden Sie möglicherweise bei einer neuen Zahnzusatzversicherung gar nicht erst aufgenommen oder müssen z.B. Beitragszuschläge für fehlende Zähne o.Ä. bezahlen.
Zusätzlich gilt: der neue Versicherer leistet nicht für momentan laufende oder geplante Behandlungen. Wenn ein Versicherungsfall bereits vor Vertragsabschluss (bzw. vor dem Wechsel-Zeitpunkt) eingetreten ist, dann übernimmt die neue Versicherung dafür keine Kosten. Man muss in diesem Fall also sehr genau abwägen, ob man einen bereits laufenden Versicherungsschutz kündigt – bei noch ausstehendem Behandlungsbedarf lohnt das regelmäßig nicht.
Zudem gibt es auch Wartezeiten und Summenbegrenzungen, d.h. die neue Zahnzusatzversicherung zahlt auch nicht gleich sofort alles in voller Höhe. In aller Regel gelten anfänglich 6 oder 8 Monate als Wartezeit vereinbart – danach staffeln sich die Leistungen über mehrere Jahre, meist zwischen 3 und 5 Jahren. Auch das ist natürlich ein Punkt, den man gründlich abwägen muss – der Zahnzusatzversicherung Wechsel ist sinnvoll, wenn der Zahnzustand momentan gerade sehr gut ist und keine Behandlungen zu erwarten sind.
Dann kann es sich durchaus lohnen über einen Wechsel nachzudenken, z.B. wenn ihre alte Versicherung mehrfach die Beiträge erhöht hat. Wer beispielsweise vor ca. 5 Jahren bei der damaligen CSS Versicherung (heißt jetzt Advigon Versicherung) eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen hat, der zahlt heute nach mehreren starken Beitragsanpassungen teilweise mehr als das doppelte des ursprünglichen Beitrages. Da lassen sich je nach genauem Leistungsumfang durchaus einige Euro sparen, wenn man die Zahnzusatzversicherung wechselt.
Ganz allgemein sollte man bei der Auswahl der Zahnzusatzversicherung natürlich ein paar grundsätzliche Qualitätsmerkmale und Entscheidungskriterien beachten, z.B.:
- kassenunabhängige Erstattung bei Zahnersatz
- gute Leistung auch für Implantate und Inlays
- Einschränkungen im Kleingedruckten beachten (z.B. Materialpreisverzeichnis, Knochenaufbau, Funktionsanalyse, Beschränkungen bei Implantaten)
- anfängliche Wartezeiten & Begrenzungen berücksichtigen
Man sollte sich optimalerweise ausreichend informieren und Beratung in Anspruch nehmen. Beim Wechsel einer Zahnzusatzversicherung kann man im Gegensatz zu anderen Versicherungssparten einige Fehler machen, die sich mit professioneller Hilfe oft vermeiden lassen.
red