250.000 Euro müssen noch dieses Jahr für die Modernisierungen verbraucht werden.
Im Sommer nix da – und im Winter wird geschlossen. Das Verhältnis, das der Bezirk Marzahn-Hellersdorf zu seinen Schwimmbädern aufbaut, gestaltet sich zunehmend unglücklicher. Nachdem es nach der Schließung des Werner-Bades im Jahr 2002 überhaupt kein echtes Freibad mehr im Bezirk gibt, scheint sich die Lage auch bei den Hallenbädern komplizierter zu gestalten. Jüngster Ausfall in der bezirklichen Schwimmbad-Serie ist die Schließung der Schwimmhalle und Sauna im Freizeitforum Marzahn. Ausgerechnet in der kalten Jahreszeit wird der Betrieb dieses Hallenbades aufgrund umfangreicher Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen nicht möglich sein.
Viertelmillion investieren
Mit rund 250.000 Euro stehen dem Bezirk jetzt Fördermittel aus dem Förderungsprogramm „Aktives Zentrum“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt für energetische Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung. Damit die Finanzen geschöpft werden können, müssen diese noch im Jahr 2017 umgesetzt werden. Die eingesetzten Mittel stünden für diesen Zweck danach nicht mehr zur Verfügung, heißt es in einer Pressemitteilung des Bezirksamtes. Deshalb wurden Sauna und Schwimmhalle Anfang Oktober bis voraussichtlich März 2018 geschlossen. Mit dem Geld werden nun die Fensterfronten erneuert, die Schwimmhallentechnik modernisiert sowie das Tauchbecken umgebaut. In einem weiteren Schritt sollen dann notwendige Instandsetzungsmaßnahmen in den Bereichen des Schwimmbades und der Sauna folgen.
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Mit Bedauern
Mit dem Termin der Umbau-Maßnahmen ist man auch im Marzahn-Hellersdorfer Bezirksamt nicht ganz glücklich. „Es ist nicht gerade günstig, die Schwimmhalle in den Herbst- und Wintermonaten zu schließen“, sagt Bezirksstadtrat Gordon Lemm (SPD) und ergänzt, „dass wir die in großen Teilen marode Schwimmhalle jetzt überhaupt sanieren können, ist nur dadurch möglich geworden, dass sich eine andere Sanierungsmaßnahme im Freizeitforum nicht umsetzen ließ. Ohne diese frei gewordenen Gelder hätten wir die Schwimmhalle und Sauna auf absehbare Zeit gar nicht sanieren können. Immerhin können wir damit im nächsten Jahr eine hoffentlich runderneuerte und noch attraktivere Schwimmhalle an unsere Nutzer übergeben“ stellt Lemm in Aussicht und bittet gleichzeitig um Verständnis für die bevorstehenden Unannehmlichkeiten.
Die Alternativen
Während der Schließzeit empfiehlt das Bezirksamt die Nutzung der Schwimmhalle Kaulsdorf im Clara-Zetkin-Weg 13 oder den Besuch in der Schwimmhalle „Helmut-Behrendt“ am Helene-Weigel-Platz 8. Letztere hat auch ein kleines Sanierungsproblem: Nach den aufwändige Sanierungsarbeiten im Jahr 2009 waren die Fliesenflächen im großen Schwimmbecken unberührt geblieben. Nun müssen diese Arbeiten im kommenden Jahr nachgeholt werden und für rund 320.000 Euro soll das Becken neue Kacheln bekommen. Erste Reparaturarbeiten am Beckenboden wurden bereits durch Taucher ausgeführt – die große Sanierungsmaßnahme soll während der normalen Schließwochen in den Sommermonaten 2018 durchgeführt werden, ließ die Senatsverwaltung für Inneres und Sportin einer kleinen Anfrage Anfang September mitteilen.
Stefan Bartylla, Bilder: Jürgen Schmidt